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Geschrieben von FrauLauh am 19.07.2020, 10:36 Uhr

Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Ich war letztens auf eine sehr traditionellen Hochzeit im Allgäu eingeladen. Und ganz ehrlich: Ich musste mich doch sehr wundern! Da wurde nämlich nach uralter Tradition die Braut von ihrer eigenen Hochzeit entführt. Der recht betrunkene Bräutigam musste sie dann mit Kumpels suchen gehen. Die Braut war aber gar nicht in der Nähe, sondern wurde mit dem Auto irgendwo hingefahren. Die Suche hat zwei Stunden gedauert! Und er hat sie auch nur gefunden, weil er dann einen Tipp bekommen hat. Braut und Bräutigam waren also zwei Stunden nicht auf ihrer eigenen Hochzeit! Ist ja ok, wenn es für sie ok ist. Ich fand es aber ehrlich gesagt schon merkwürdig. Und noch was ist mir ganz schön aufgestoßen: Die Braut wurde am Arm ihres Vaters hereinbegleitet und dann dem Bräutigam übergeben- als wäre die Frau ein Geschenk. Das ist doch ein totaler Rückfall in alte Rollenbilder! Findet ihr nicht?

 
20 Antworten:

Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von albaconi am 19.07.2020, 11:16 Uhr

Ich glaube, dass bei den Brautentführungen heutzutage der Spaß im Vordergrund steht. Die eigentliche Bedeutung spielt hier meiner Meinung nach keine Rolle.
Mir persönlich gefällt es gar nicht, denn der Bräutigam ist in meinen Augen derjenige, der bloßgestellt wird. Vor allem, wenn er dann noch verkleidet wird und dämliche Spielchen absolvieren muss. Am Ende ist er sauer und steht dann als Spielverderber da.

Einmal hat ein Bräutigam lange vor der Hochzeit gesagt, dass er sich weigern wird und hat das auch gnadenlos durchgezogen. Seine Kumpels dachten, er macht nur Spaß und würde sich auf der Hochzeit nicht weigern. Weit gefehlt. Ende vom Lied: Bräutigam sauer, Braut sauer, Kumpels sauer und Stimmung - na ja.

Ich denke, man muss nicht jeden Brauch "auseinander nehmen" und bewerten. Das meiste soll nur Spaß machen.

https://www.brauchwiki.de/brautentfuehrung/

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von ak am 19.07.2020, 13:20 Uhr

Ja...dieser Brauch bestand vor gut 27 Jahren auch teilweise bei uns.

Als meine Freundin geheiratet hat, mussten wir sie auch ( auf Wunsch des Bruders ) entführen.
War halt ein wenig doof... den Bräutigam hatte es nicht so interessiert... und wir haben gewartet. Na ja.. irgendwann kam er dann.

Wir wollten das dann nicht so für unsere eigene Hochzeit. Ist schon reichlich Zeit die drauf geht, wenn man solange weg bleibt für die Fotos. Das reicht. Aber... auch das kann man heutzutage auch anders lösen. War damals halt eine andere Zeit.

Aber... dass der Vater die Braut zum Altar führt... warum sind das alte Rollenbilder ? Bei mir würde das Wort eher Tradition lauten.

Aber... auch das sieht jeder sicherlich anders.

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das sind Traditionen

Antwort von Ellert am 19.07.2020, 13:22 Uhr

die ich ganz schön finde
also zumindest die Übergabe der Braut gibt es in vielen Gebieten schon immer und da fliessen auch ganz oft die Tränen auf allen Seiten.
Mit Eigentum hat das wenig zu tun, das ist eben dass der Vater früher die Verantwortung trug und diese dann dem Mann übergeben hat, das hat was symbolisches.
Wir haben bei uns auch viel Wert gelegt auf das "bis der Tod Euch scheidet" weil wir daran einfach glauben, in vielen Augen auch altbacken weil man sich je trennen kann wenn sich was Besseres findet.
Was Altes, was Geliehenes , was Blaues ( oder rosa bei uns , drum die Töchter)
alles alte Zöpfe an denen man hängt.

Bei uns gabs weder Übergabe noch Brautentführung aber viele andere Dinge wie den Brauch dass der Mann das Kleid vorher so nicht sehen durfte.
Entscheiden kann das jeder für sich wie er feiern möchte und es gestalten
alte bräuche finde ich dabei imemr toll
besser als das Strumpfband vor allen Augen mit den Zähne ausziehen zu müssen etc

dagmar

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Re: das sind Traditionen

Antwort von albaconi am 19.07.2020, 14:06 Uhr

besser als das Strumpfband vor allen Augen mit den Zähne ausziehen zu müssen

Oder die Beine abtasten und den Ehemann herausfinden. Das sind für mich peinliche Spielchen, die auf Kosten der Frau oder des Mannes gehen und andere ihren Spaß daran haben.

Es gibt so viele schöne Bräuche. Warum muss immer alles hinterfragt und bewertet werden? Es gibt doch nicht nur die frauen- oder männerfeindliche Schiene.

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Re: das sind Traditionen

Antwort von bellis123 am 19.07.2020, 19:09 Uhr

Naja, das sehe ich aber anders. Früher wurde die Braut vielleicht mit 16-18 Jahren verheiratet und wurde tatsächlich in die Obhut (um nicht Besitz zu sagen) des Ehemannes übergeben. Die meisten Bräute dürften heute 10-20 Jahre älter sein, ihr eigenes Geld verdienen und mit beiden Beinen fest im Leben stehen. Von daher finde ich die Übergabe durch den Vater auch ziemlich erschreckend bzw. affig. Aber jedem das Seine, es gibt ja heutzutage tatsächlich auch noch Frauen die das alte Rollenbild leben, da passt es vielleicht.

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ich kenne gestandene Frauen

Antwort von Ellert am 19.07.2020, 19:33 Uhr

deren Väter verstorben sind und die immer noch traurig sind genau den Moment nicht gehabt zu haben.
Bei mir war das nicht üblich, ich bin zusammen mit meinem Mann zum Altar reingelaufen damals
und rechtlich gesehen war man ja schon verheiratet.
Für viele Frauen ist aber das Ritual wichtig
vielleicht auch im Sinne
Papa war früher der wichtigste Mann imLeben, jetzt ist es der Ehemann ?
Oder früher hat Papa Frau beschützt wenn es nötig war, die Schulter zum Auweinen geboten, jetzt macht das der Mann ?
Als Besitzübergabe habe ich es nie erlebt in den Fällen die ich so mitgefeiert habe...

dagmar

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von Philo am 20.07.2020, 13:07 Uhr

ich finde, das sollte jeder so handhaben, wie er / sie das möchte.
Für meinen Mann und mich war klar, dass wir keine Spiele haben wollten, an denen wir uns zur Belustigung unserer Gäste zum Affen machen müssen, somit gab es gar keine Spiele, dafür eine Stadtführung mit einem Nachtwächter - es war toll! Will sich eine Braut nicht entführen lassen, so hat sie immer noch die Möglichkeit, NEIN zusagen. Sie wird sich diesbezüglich mit ihrem Mann abgestimmt haben...

Darüber, ob der Vater die Braut zum Altar führt, lässt sich streiten, für mich wäre es nicht in Frage gekommen, wenn aber das Verhältnis zum Vater gut ist, warum nicht?
Mein Cousin hat eine spanische Gräfin geheiratet, er wurde von seiner Mutter zum Altar geführt, musste dort auf seine Braut warten, die an der Hand des Vaters in die Kirche kam.
Das soll doch jeder so machen dürfen, wie er mag.

Eine Hochzeit ist immer sehr emotional. Ob da alles auf Gleichberechtigung, Fortschritt, Rückschritt hinterfragt werden muss?

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von bea+Michelle am 21.07.2020, 9:18 Uhr

ich war damals versichert bei der Kapelle . Ansonsten finde ich so alte Bräuche schön.

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von bea+Michelle am 21.07.2020, 9:19 Uhr

Und dieses Rückfall in alte Frauenbilder finde ich albern. Deswegen würde ich mich nicht unterdrückt vorkommen.

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von Snuppel am 21.07.2020, 22:34 Uhr

Also bei uns im Allgäu gehört das "Brautverziehen" zu jeder Hochzeit dazu, bringt Stimmung + Unterhaltung in die Bude und überbrückt die Zeit! Dort gibt es idR eine extra Band, die nur Kracher spielt und zu trinken gibt's Weißwein/-schorle/Wasser. Der Bräutigam muss die Braut auslösen. Entweder mit dem Brautstrauß, der zurückgelassen wurde oder mit Aufgaben.
Es bleiben auch immer Gäste in der Location, die da nicht mitfahren und genießen die Ruhe bei Kaffee und Kuchen. Dort spielt die Musik weiter, die bisher auch dort gespielt hat.

Oh mein Gott, wie wäre ein ganzer Hochzeitstag langweilig ohne Brautverziehen!


Ein Hoch auf unsere und andere Traditionen!

Im übrigen finde ich es wesentlich schlimmer, wenn jmd kirchlich heiratet nur um des weißen Kleides Willen und sonst nicht viel mit Kirche am Hut hat!

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weiss ist sicher auch ne Frage

Antwort von Ellert am 22.07.2020, 6:08 Uhr

unschuldig dürfte auch so kaum einer mehr sein um weiss zu tragen.
Weisse Kleider trägt man hier im Standesamt auch
ich kenne leider kaum jemand der in der Kirche heiratet, viele tretens ofort zur Lehre aus weil sie keine Kirchensteuer zahlen wollen...

Jede Gegend hat so ihre Eigenarten
wir sind ja Zugezogene hier, da merkt man den Unterschied erstrecht

dagmar

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Re: das sind Traditionen

Antwort von Sille74 am 25.07.2020, 16:56 Uhr

" ... dass der Vater früher die Verantwortung trug und diese dann dem Mann übergeben hat, das hat was symbolisches."

Ja, aber das ist doch genau das Überkommene an diesem Brauch, die Symbolik, dass der Vater die "Verantwortung" an den (Fast-)Ehemann "übergibt" - bei einer erwachsenen Frau!? Da hat doch der Vater keinerlei Verantwortung mehr (bestenfalls moralisch, so wie für jeden Menschen aus dem näheren Umfeld, der gemocht wird) und der zukünftige Ehemann "übernimmt" auch keinebesondere Verantwortung für die Frau, zumindest nicht mehr als sie für ihn.

Ich finde, das vermittelt ein Rollenbild, das nicht mehr zeitgemäß und abwertend ist und eben nicht mehr vermittelt werden sollte.

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von Sille74 am 25.07.2020, 17:05 Uhr

Also, ich habe eineBochzeit selbstmiterlebt und von einer weiß ich es aus der Erzählung, dass die Brautentführung alles andere als ein Spaß war ...

In dem einen Fall war es noch vergleichsweise harmlos, da sind die Gäste halt irgendwann gegangen, ohne sich vom Brautpaar verabschieden zu können, nachdem Braut und Bräutigam eweig nicht mehr aufgetaucht sind. Bei der anderen Hochzeit führte die Brautentfphrung zur ersten kleinen Ehekrise und (fast) zu einer handfesten Schlägerei. Die Braut hat sich abfüllen lassen und die "Entführer" fanden es lustig, wie sie immer betrunkener wurde und als sie dann wieder aufgetaucht sind auf dem Fest (der Bräutigam hat sie nicht gefunden; er hatte keinerlei Anhaltspunkte, wo sie sind, und war entsprechend eh schon sauer) hat dann noch einer der "Entführer" eine dämliche anzügliche Bemerkung gemacht...

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Re: das sind Traditionen

Antwort von bea+Michelle am 27.07.2020, 21:44 Uhr

So ein Blödsinn.

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Re: das sind Traditionen

Antwort von Sille74 am 27.07.2020, 22:10 Uhr

Lies halt zu dem Brauch nach - bei Google eingeben und schonnhast es - becor Du mit wahrhaft blödsinnigen Killerphrasen daher kommst.

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ich glaube jedes Paar hat das Recht auf seinen eigenen Geschmack

Antwort von reblaus am 28.07.2020, 9:52 Uhr

Bei uns mussten die Gäste allesamt in mittelalterlicher Kleidung kommen ... mein Biervater , hatte Kurzerhand einen Bettbezug aufgeschnitten und zur Tunika gebunden ...mit einfachsten Mitteln hat er sich Mühe gegeben !
Andere hatten ihr selbstgenähtes, perfectes Gewand schon - da in der SCA ( society of creative anachronism). Wir haben einen alten Gasthof und eine winzige Kapelle gefunden , dazu eine Vikarin ( meine Freundin , die mich zum Live Rollenspiel brache) ...
Eine kleine Musikgruppe und Spiele , die evtl im Mittelalter wirklich gespielt wurden , sowie passender Tanz ( hatten eine Tanzmeiserin da die anleitete)

Ja es gab ein bis zwei Gäste- die sich nicht sooo wohl fühlten ... das auch lautstark geäussert haben : ich habe ihnen dann klar gesagt, dass sie frei sind zu gehen und dass es unsere Hochzeit ist - keine Sauftur etc.
Wann die Beiden gegangen sind weiss ich nicht ... bis zum Schluss waren sie nicht da. Aber ich glaube die kamen nur um frei zu zechen und meinen Schwager zu treffen.

Soweit es möglich war haben wir die Traditionen einige Jahrhunderte zurück verlegt.
Das war UNSER Wunsch .

Andere Paare andere Vorstellung .

Ich finde alte Bräuche und Traditionen wichtig . Die sind gewachsen , manchmal ausgewachsen - aber warum nicht ab und an an sie erinnern .

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Re: ich glaube jedes Paar hat das Recht auf seinen eigenen Geschmack

Antwort von Sille74 am 28.07.2020, 10:32 Uhr

Natürlich!

Aber deswegen kann man doch trotzdem, abstrakt sozusagen, über Symbolik und Zeitgemäßheit mancher Gebräuche und Traditionen (und auch über die Gestaltung einer Hochzeit - unsere war sicher auch nicht jedermanns Geschmack, manchem wahrscheinlich zu öde ...) diskutieren . Von daher fand und finde ich den Thread hier interessant.

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von Mehtab am 16.08.2020, 18:06 Uhr

Frau Lauh,

wo bist du denn zu Hause?

Ja, in Süddeutschland ist das Brautverziehen weit verbreitet. Ich mochte das noch nie. Vielleicht auch deshalb, weil meine gute Freundin damals verzogen wurde, ich es verpasste, stundenlang ohne Braut und Bräutigam, Hochzeitsband ... gelangweilt im Lokal war, die Brautmutter mich verzweifelt fragte, wo ihre Tochter denn sei ...

Auch der massive Alkoholkonsum stört mich sehr. Da wird gesoffen und gesoffen. Jedes Mal haben nach dem Brautverziehen einige massive Probleme auf ihren zwei Beinen zu stehen. Einfach abscheulich das Ganze.

Als ich damals gefragt, wurde, ob wir ein Brautverziehen wollen, verneinte ich sofort. Nein, das hätte gar nicht zu unserer Hochzeit gepasst. Das Recht habe ich mir schon genommen, das abzulehnen. Es war unsere Hochzeit, und mein Mann kannte das auch nicht.

Beim Brautverziehen ist man zusammengepfercht in einem kleinen Raum. Für mich ist es einfach ungemütlich und die Spielchen sind zum Teil auch nicht so prickelnd. Man kann eine Hochzeit auch ohne Brautverziehen nett gestalten.

Wenn ein Brautpaar das jedoch haben will, dann ist das die Sache des Brautpaares. Bei der Hochzeit meiner Nichte fand ich das auch ganz furchtbar langweilig. Ewig langes Brautverziehen. Dafür kam das Essen dann nach 20:00 Uhr, viel zu spät. Die Nachspeise kam dann nach 22:00 Uhr, weil die Wirtin nicht genügend Personal hatte. Für mich war das eine ganz furchtbare Hochzeit. Meine Nichte war ganz glücklich, weil es so schön war!!!

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von lalumiere am 03.09.2020, 17:30 Uhr

Dass der Vater die Braut zum Altar begleitet, finde ich persönlich nicht so schlimm. Heute hat es gar nicht mehr die Bedeutung von früher. Für mich wird das ein schöner Moment, einfach ein Symbol dafür, dass ich vom Mann Nr. 1 meiner Kindheit, Papa, nun zu Mann Nr. 1 meines Erwachsenenlebens, meinem Zukünftigen, wechsle. Ich finde es romantisch und es fühlt sich für mich gar nicht so an, als wäre ich Eigentum oder sowas. Mein Vater wird mich nächstes Jahr auch zum Altar führen und ich freue mich darauf.

Brautentführungen und andere dämliche Spielchen hingegen brauche ich auch nicht. Da organisieren wir lieber ganz eigene Spiele oder Unterhaltungsprogramme, von denen jeder Gast und wir auch was haben.

Ich denke, da muss jedes Paar seinen Weg finden und wissen, was zu den jeweiligen Leuten passt und was nicht.

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Re: Rückschrittliche Hochzeitsbräuche

Antwort von Jomol am 28.09.2020, 11:51 Uhr

Na das mit dem Vater, der "seinen Besitz" übergibt, war hier überhaupt nicht mehr üblich, bis es aus Amerika rüberschwappte, sagte unser Pfarrer zumindest. Ich selber habe erst einmal geheiratet... Bei meinen Freundin brachte schon in über der Hälfte der Fälle Papa. Bei uns war es so, daß alle Gäste in der Kirche warteten, Pfarrer und Mann davor. Als ich kam, sind wir hinter dem Pfarrer gemeinsam in die Kirche gegangen. Alles andere wäre albern gewesen. Brautenführen ist bei uns gar nicht üblich (zum Glück) und wir haben vorher allen gesagt, daß wir keine Spielchen, keine Theaterstücke und keine mit Betonung vorgetragenen selbstverfassten Gedichte wollen und daran haben sich die Leute gehalten.
Und ja, ich finde es abwegig, wenn ich plötzlich mit knapp 40 nach zweieinhalb Jahren gemeinsamer Wohnung und Kleinkind dann plötzlich wie Dummchen von Papa in die Kirche gebracht werde, damit mich auf dem Weg keiner klaut. Mein Vater bleibt auch weiter ein wichtiger Mann in meinem Leben. Muß man im Fall einer Scheidung dann eigentlich von Papa abgeholt werden?
Grüße,
Jomol

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