Was tun bei einer Beckenendlage?

Was tun bei einer Beckenendlage?

© Adobe Stock, Jordan Edgcomb

Die meisten Kinder drehen sich ab der 32. Schwangerschaftswoche in die ideale Geburtsposition, also mit dem Köpfchen nach unten. Einige Kinder sitzen aber lieber, das nennen Fachleute dann Steiß- oder Beckenendlage.

Die Position des Babys lässt sich im Ultraschall oder durch eine vaginale Untersuchung bestimmen. Hebammen und Ärzte können sie aber auch mithilfe der "Leopoldschen Handgriffe" durch das Abtasten des Bauches klären. Und wie geht es weiter, wenn sich die Beckenendlage bestätigt?

Aus eigener Kraft: viele Babys drehen sich selbst

Die Mehrzahl der Kinder dreht sich aus eigener Kraft bis zur 36. Schwangerschaftswoche noch in die richtige Richtung. Manchmal schafft ein Baby das allerdings nicht allein, da die Form der Gebärmutter es ausbremst. Ob das die Ursache war, lässt sich jedoch häufig erst bei der Nachuntersuchung sechs Wochen nach der Geburt feststellen.

Es gibt verschiedene Möglichkeit, das Kind ab der 31. Schwangerschaftswoche vielleicht noch in die richtige Richtung zu schubsen, etwa durch Akupunktur oder Moxa Therapie. Helfen können auch gezielte Übungen. Manche Frauen schwören auf die Taschenlampentechnik, bei der gezielt eingesetztes Licht das Baby leiten soll. Einige Hebammen bieten Akupressur oder Fußreflexzonenmassage an. Bitte besprechen Sie immer erst mit Ihrer Hebamme und/oder Ihrem Arzt, ob Sie eine dieser Methoden ausprobieren sollen. Grundsätzlich drehen sich Kinder am besten, wenn sie noch genügend Fruchtwasser um sich herum haben.

Die indische Brücke: einmal am Tag für maximal zehn Minuten

Sehr bekannt ist die Übung "Indische Brücke". Sie soll dem Baby so viel Raum verschaffen, dass es einen Purzelbaum machen und sich nach unten drehen kann. Bei dieser Übung kniet die werdende Mutter im Vierfüßlerstand; am besten ruhen ihre Knie dabei, etwa auf Wolldecken, etwas höher. Mit dem Oberkörper geht die Frau dann in den Ellenbogentiefstand: Ist der Oberkörper möglichst weit nach unten gebeugt, ragt das Becken steiler auf. Dadurch rutscht das Baby etwas und sein Kopf drückt leicht gegen die mütterlichen Rippen. Das kann die Kinder dazu anregen, sich zu drehen. Empfohlen wird die Übung ab der 33./34. Schwangerschaftswoche - einmal am Tag und maximal zehn Minuten lang. Auf alle Fälle sollte sich die werdende Mutter dabei wohlfühlen. Übrigens wird die "Indische Brücke" oft auch genau anders herum beschrieben: Die schwangere Frau liegt dann mit hochgelagertem Becken auf dem Rücken. Der Nachteil dabei ist, dass das gesamte Gewicht des Kindes und der Gebärmutter auf ihre Hauptschlagader drückt. Es kann dadurch zum "Vena-cava-Syndrom" kommen. Dabei verschlechtert sich die Sauerstoffzufuhr, das betrifft natürlich sofort auch das Baby. Lassen Sie sich bei der "Indischen Brücke" anfangs doch am besten von einer Hebamme anleiten.

Werdende Mütter mit einem Baby in Steißlage bewegt natürlich vor allem die Frage: Wie soll mein Kind denn zur Welt kommen? Untersuchungen klären, ob ein Versuch auf normalem Weg möglich oder ob ein Kaiserschnitt besser ist. Neben einer umfassenden Ultraschalluntersuchung helfen das Ausmessen des Beckens und natürlich das Gespräch mit der Entbindungsklinik bei der Entscheidung.

Spontan Geburt - auch bei Beckenendlage möglich

Viele Kliniken ermöglichen mittlerweile auch spontane Geburten bei einer Beckenendlage. Passt alles, steht einer normalen Entbindung dort nichts im Wege. Allerdings sind die Ärzte verpflichtet, die Frauen über die Risiken einer normalen Geburt aufzuklären. Aber auch ein Kaiserschnitt, der ja eine Operation ist, hat seine Risiken. Bei der spontanen Geburt aus einer Steißlage, ist immer ein Fach-, Ober- oder Chefarzt dabei.

Sitzt Ihr Kind in der 38. Schwangerschaftswoche immer noch in Steißlage, ist es sehr wichtig, spätestens jetzt die Klinik zu kontaktieren. Denn auch in diesem Fall steht die "Geburtsplanung" an, also das Gespräch mit einem der Ärzte. Der Arzt oder die Ärztin werden unter anderem einen Ultraschall machen. Dabei sehen sie, wie das Kind liegt, wie viel Fruchtwasser es hat und ob sein Po bereits fest im Becken sitzt.

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