Sport in der Stillzeit

Sport in der Stillzeit

© Adobe Stock, Hannes Eichinger

Es spricht absolut nichts dagegen, in der Stillzeit Sport zu machen. Allerdings ist auch das ganz individuell. Frauen, die vor der Schwangerschaft sportlich sehr aktiv waren, fällt es oft sehr schwer, nach der Geburt acht bis zehn Wochen zu warten.

Genau das aber ist zwingend notwendig. Denn nur so können sich Gewebe, Bänder und der Beckenboden ungestört zurückbilden und damit kräftigen. Zu früher Sport belastet den Beckenboden, der durch Schwangerschaft und Geburt aufgelockert und gedehnt wurde. Langfristig kann es sich rächen, ihm nicht genug Erholungszeit zu gönnen. Falls Sie einen Kaiserschnitt hatten, sollten Sie auch mit der Rückbildungsgymnastik erst nach zehn Wochen beginnen: Innere und äußere Narbe brauchen Zeit zum Heilen.

Lieber erst einmal in Ruhe die Basis legen

Anfangs eignen sich Sportarten, die den Beckenboden, die quere Bauchmuskulatur sowie Ihre Rückenmuskulatur stärken. Ein Rückbildungskurs sollte an erster Stelle stehen. Danach können Sie mit Ihrer Hebamme besprechen welche Sportmöglichkeiten für Sie persönlich geeignet sind. Ungünstig sind generell erst einmal Ãœbungen oder Bewegungen, die den Beckenboden belasten: Reiten, Trampolin springen und Training auf dem Stepper können gerade in der ersten Zeit Druck nach unten bewirken. Das stresst den Beckenboden erneut.

Sie sind schon immer viel gejoggt? Dann können Sie mit leichtem Joggen oder mit Nordic Walking allmählich wieder einsteigen. Wichtig ist: nicht zweimal in der Woche viel Sport treiben, sondern lieber jeden oder jeden zweiten Tage für kurze Zeit.

Wichtig: der BH muss passen

Gerade in der Stillzeit ist ein bequemer Sport-BH sinnvoll. Meistens passt der von vor der Schwangerschaft nicht, denn solange Sie stillen, ist Ihre Brust größer. Es ist es das A und O, dass der Sport-BH oder, falls sie im Wasser aktiv sind, das Bikinioberteil perfekt passt. Sonst kann es zu einem Milchstau kommen. Falls Sie Sorge haben, dass Ihre Brustwarzen das Chlor im Wasser nicht vertragen oder sich infizieren könnten (das Risiko ist allerdings sehr gering): "Mama Pads"-Schutzschilder sind selbstklebend und werden einfach wie Stilleinlagen aufgelegt. So gelangt kein Wasser an die Brustwarzen.

Herzrasen bei Bewegung ist übrigens in der Stillzeit nicht gleich ein Alarmsignal: Manche Frauen bekommen es selbst ohne größere Belastung recht schnell. Auch das liegt wieder am besonderen Hormonstatus in dieser Zeit. Fitnessstudios machen übrigens zum Einstieg meistens einen Fitness-Check. Dabei wird auch festgelegt, wie schnell Ihr Puls bei den einzelnen Übungen jeweils sein darf.

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