Frage: Wie schafft es mein Baby Jenseits von mir einzuschlafen

Hallo Frau Höfel, in der letzten Zeit, ca. seit 1Woche, schafft es meine 13 Wochen alte Tochter nicht, abends zur Ruhe zur kommen+einzuschlafen. Sie ist ganz offensichtlich müde (gähnt, hat kleine Augen+reibt sich die Ohren), schläft aber trotzdem nicht ein- erst wenn ich sie stille. Sie schlief auch schon vorher nicht jenseits von mir ein, ließ sich aber durch wiegen, meist an der Schulter angelehnt, in den Schlaf helfen. Jetzt fängt sie, wir vermuten durch die Übermüdung, sehr schnell an, sich einzuschreien+ist dann kaum noch zu beruhigen. Auch das Anlegen zum Stillen klappt dann nur bedingt. Es ist schon so extrem geworden, das selbst die Hebamme im Rückbildungskurs sie nicht beruhigt bekam und ich gefragt worden bin, ob sie Schmerzen hätte! Ich bin wirklich ratlos, auch wenn ich glaube, daß ein Wachstumsschub dahintersteckt. Wie kann ich meiner Kleinen nur helfen?

von Wanda79 am 22.03.2012, 10:21



Antwort auf: Wie schafft es mein Baby Jenseits von mir einzuschlafen

Liebe Wanda, Sie schreiben, dass Ihre Tochter einschläft, wenn Sie sie stillen! Dann ist das doch das Mittel der Wahl! Außerdem kann ein weiterer Tipp nur heißen: tragen, tragen, tragen und dasein und gelassen bleiben! Wenn Sie nach New York ziehen, dann würden Sie sich zu Anfang völlig unsicher fühlen (Angst haben, heulen, sich ungerecht behandelt fühlen), wenn Sie sich nach 3 Wochen auf einmal irgendwo in der Stadt wiederfinden würden! Klar, Sie würden sich dann umschauen und gucken, ob Sie irgendetwas wiedererkennen - Ihr Kind kann das nicht, denn es kann nur einen kurzen Radius scharf sehen! Da gilt: aus dem Auge - aus dem Sinn - Verlassensein! Und Sie würden in New York nach dem Weg fragen - Ihr Kind kann das nicht - es weiss gar nicht, was ein Weg ist! Ihr Kind schläft auf dem Arm und beim Stillen (in Sicherheit) oder vom Schaukeln des Kinderwagens (bekannte Bewegung) ein und wacht im Bett auf - da würde ich auch schreien! Ihr Kind ist irritiert. Irritiert, weil es auf dem Arm einschläft, aber an einer anderen Stelle wieder aufwacht! Das Kind weiss nämlich nicht, dass Sie es dort abgelegt haben! Wenn Sie vor dem Fernseher einschlafen und im Bett aufwachen, dann wissen Sie, dass Ihr Mann so nett war........Ihr Kind kann das nicht einordnen. Deshalb fühlt es sich im Moment auf Ihrem Arm am wohlsten und das ist gut (und völlig normal) so! Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Und so geht es im Moment Ihrem Kind! Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" inform von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr KInd, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Tragen angesagt. Fiel vielleicht das Wort verwöhnen? Fragen Sie doch mal die anderen Leute, ob sie gerne verwöhnt werden! Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bißchen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tips. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, daß Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und tragen Sie Ihr Kind - das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 22.03.2012



Antwort auf: Wie schafft es mein Baby Jenseits von mir einzuschlafen

Danke für die schnelle Antwort. Meine Kleine schlief/ schläft eigentlich nie jenseits von mir. Den Großteil der Zeit ist sie nunmal beim Stillen eingeschlafen u. dann habe ich sie halt in meinen Armen schlafen lassen. Oder wenn ich gemerkt habe, daß sie müde wurde, habe ich sie entweder auf meinem Schoß liegend gewiegt oder, wie schon beschrieben, an der Schultet angelehnt. Das war (ist) auch immer OK für mich gewesen. Das Problem jetzt ist jedoch, daß ich ihr anscheinend nur noch (teilweise) mit Stillen in den Schlaf helfen kann. Bei allen anderen Methoden wird sie quengelig, oder im schlimmsten Fall, schreit sich ein. Teilweise lehnt sie dann sogar die Brust ab, und das, obwohl ich sie gern in den Schlaf stillen möchte! Sie ist dann offensichtlich müde, kommt aber z.B.an meiner Schulter nicht zur Ruhe, sondern fängt an, sich umzuschauen. Irgendwann ist sie dann so über'm Berg, daß sie kaum noch zu beruhigen ist. Meine anfängliche Frage zielte, das war anscheinend von mir schlecht formuliert, nicht darauf ab, wie ich sie am besten dazu bringe, alleine in ihrem Beistellbettchen zu schlafen, sondern wie ich ihr überhaupt noch in den Schlaf helfen kann. Wie schon geschrieben, klappt das Einschlafstillen auch nur noch bedingt.

von Wanda79 am 23.03.2012, 05:18



Antwort auf: Wie schafft es mein Baby Jenseits von mir einzuschlafen

Versuch es mal in einen abgedunkelten Raum oder lauf beim stillen herrum

von sommersone am 23.03.2012, 09:04



Antwort auf: Wie schafft es mein Baby Jenseits von mir einzuschlafen

Hallo! Unsere erste Tochter hat sich auch immer sofort eingeschrien, wenn ich nicht sofort herausbekam was sie benötigt. Sie lief da teilweise sogar blau an. Die Hebamme gab mir dann den Tipp ihr 1 - 2 SAB Tropfen auf den Duzi zu geben (manchmal benötigte sie das 2 mal hintereinander, bevor es half). Durch den Geschmack fing sie das nuckeln an und das nuckeln beruhigte sie. Das war immer mein "Wundermittel" wenn ich gar nicht mehr weiter wusste. Auch wenn es ja heißt man solle ja nichts auf den Duzi tun, mir war dies lieber als meine Tochter so "leiden" zu sehen und sich selbst so hilflos zu erleben.

von patzdaniela am 23.03.2012, 11:12