Hallo Frau Höfel,
meine 6 Monate alte Tochter hatte vor einigen Wochen Durchfall. Mir wurde dann von meiner Kinderärztin empfohlen die Milchnahrung zu strecken und somit musste ich mein Tochter natürlich wieder öfter füttern - auch nachts, obwohl sie vorher super durchgeschlafen hat von abends um 22.00 Uhr bis morgens um 7.30 Uhr.
Jetzt ist es so seit sie wieder gesund ist, dass sie abends gegen 19.00/20.00 Uhr einschläft und dann auch gut schläft, allerdings nachts gegen 3.00 oder 5.00 Uhr wieder Milch trinken möchte. Danach schläft sie direkt weiter.
Ist das normal? Pendelt sich das wieder ein?
Eine Freundin von mir meinte, man könne das wieder "umdrehen", da meine Tochter angeblich einen vertauschten Schlafrhythmus hätte und ich hätte dann eine schlaflose Nacht mit Geschrei und danach würde sie wieder durchschlafen. Ich bin davon aber nciht begeistert, da ich noch eine 4-jährige Tochter habe und die würde sicher auch wach werden, außerdem kann ich mein Baby doch nciht die halbe Nacht vor Hunger schreien lassen oder?
Können Sie mir einen Tipp geben wie ich den alten Rhythmus wieder bekomme oder ist das alles ganz normal?
Vielen lieben Dank schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
Jeanette
von
Tingeltangelbob
am 31.03.2011, 15:50
Antwort auf:
Schlafrhythmus verschoben?
Liebe Jeanette,
ich würde gar nichts machen.
Natürlich hat der Durchfall den Schlafrhythmus verändert, aber das spielt sich wieder ein.
Es kann nämlich auch sein, dass Ihr KInd sich auch ohne die Erkrankung nachts wieder gemeldet hätte. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Brust, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (lassen Sie sich nichts einreden!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen."
Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Und wenn es Stillen und Tragetuch sind - völlig okay!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 02.04.2011