Frage: kind hinsetzen

Hallo, hab mal eine frage!!! mein sohn 11 wochen alt wird von meinen eltern immer auf deren schoß hingesetzt!!! Ich möchte das nicht, aber da ich bei meinem ersten Sohn schon schwere diskussionen mit ihnen hatte weil sie meinen ich unterstelle ihnen das sie bei mir und meinen geschwistern alles falsch gemacht haben und sie einfach nicht hören wollen das man es heute nicht mehr so macht und ich angst habe das wir deshalb wieder streiten weiß ich jetzt nicht was ich machen soll... eigentlich hatte ich gehoft sie wissen es noch vom letzten mal!!! wie schlimm ist es den nun wenn sie ihn so klein auf ihren schoß setzen und gibt es irgendwo etwas schfriftliches das ich ihnen zeigen kann??? will nicht mit ihnen streiten sind ja meine eltern und ich liebe sie aber ich will auch nicht das mein sohn später rückenschäden oder ähnliches dadurch hat!!! vielen dank im vorraus für ihre antwort luni

von Luni1012 am 24.09.2012, 16:35



Antwort auf: kind hinsetzen

Liebe Luni, zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen. Da das Kind manchmal auf dem Schoß schon in einer halbaufrechten Position ist, und dann den Rumpf beugt, sieht es so aus, als wenn es sitzen will. Und bleibt gar einen Moment in der Position. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun! Auch das Hochziehen, wenn Sie ihm die Finger hinhalten oder geben, liegt daran, dass das Kind einen Greif-Reflex hat. Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein! Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben! Erinnern Sie sich noch, wie lange es gedauert hat, bis man Handstand oder bei mir war es der Aufschwung an der Kletterstange konnte? Immer wieder probiert, vom drei Freundinnen gestützt, nach ein paar Sekunden wieder "zusammengebrochen" - einfach, weil der Bewegungsablauf und der Muskelaufbau noch nicht stimmten. Hätte man uns damals ständig minutenlang oder länger in den Handstand gestellt (an die Wand gelehnt oder gehalten oder gar in ein Gestell geklemmt), dann wären die Schultern komplett falsch belastet und mit Sicherheit geschädigt worden. Das wäre der Text für Ihre Eltern! Bevor Sie ihnen diesen geben, sollten Sie überlegen, wie viel IMMER ist. Zweimal die Woche ein paar Minuten schadet die aufrechte Position nichts. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 24.09.2012