Frage: Ist das normal?

Ich hab jetzt seit 4 1/2 Monaten einen gesunden Jungen und trauere irgenwie immernoch wegen der Geburt. Hier mal ein paar Gedanken: Ich bekam gar keine Wehen. Morgens um 8 ist die Fruchtblase geplatzt. Trotz Wehenmitel, Treppen laufen ... keine Wehen um 16:41 wurde Mark per Kaiserschnitt geholt. Mit der Rückenmarksspritze sind die Ärzte nicht durchgekommen haben 5 mal gestochen, dann haben se gesagt Vollnarkose. Ich kann mich zwar glücklich schätzen dass ich keine Schmerzen der Geburt hatte aber nach einem Kaiserschnitt hat man auch Schmerzen und kann sich ein paar Tage nicht richig bewegen. Mir fehlt aber das Erlebnis der Geburt, immer wenn ich im Fernsehen usw. ne spontane Geburt sehe fang ich an zu heulen weil ich es mir so sehr gewünscht habe normal zu entbinden. Der Kampf, das Pressen der erste Schrei...Als ich meinen Sohn gesehen habe war ich noch halb am schlafen und er hat dann erst mal die Flasche bekommen (Ich stille). Die ersten Tage durfte ich ihn auch nur bei mir haben wenn ich Besuch hatte, da man nach dem Kaiserschnitt noch nicht so schnell reagieren, aufstehen... kann um sich um das Kind zu kümmern. Ich fühle mich als habe ich einen Sohn geschenkt bekommen ihn aber nicht verdient weil ich nicht dafür gekämpft und gearbeitet habe. Versteht jemand was ich meine? Ich bin froh dass ich Mark habe aber irgendwie fehlt was. Is blöd oder? Da hat man so ein Glück und meckert noch. Bin mal gespannt ob jemand mich versteht, mein Freund versteht es nicht. Er durfte wegen der Vollnarkose auch nicht dabei sein. LG Jenny

Mitglied inaktiv - 02.08.2009, 14:29



Antwort auf: Ist das normal?

Oh je , ich kenn das gefühl nur zu gut. Drück dich erstmal! Meine grosse wurde 2001 per vollnarkose geboren. Ich hatte sie zwar am nächsten Tag morgens) auf mein Zimmer , aber das gefühl was ich bekam kann ich schlecht erklären, hatte eine gefühl von schuld , ist das mein Kind. Und immer wieder stellte mich die frage, warum so warum nicht normal. Was wäre gewesen wenn ich den KS nicht eingewilligt hätte , wäre sie wirklich gestorben? Die erste Zeit zu hause, musste mein Mann sich um das Kind kümmern , ich war nicht in der lage. Leider hatte es auch relativ lange gedauert , eh ich mich 100% kümmern konnte , glaube so ein halbs Jahr war sie alt.

Mitglied inaktiv - 02.08.2009, 15:11



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Ich versteh Dich sehr gut, ich habe fast die gleiche Geschichte. Bei mir tat sich nix und ich war schon 6 Tage über dem ET. Morgens um 8 ist dann eingeleitet worden und um 10 habe ich Wehen bekommen. Ich lag dann stundenlang im Kreißsaal, aber leider ging die Geburt nicht vorwärts. Ich hatte einen Geburtsstillstand und um 18 uhr ist dann ein KS (alledings war ich wach) gemacht worden. Ich tat mir sehr schwer damit, weil ich mich überhaupt nicht auf einen KS vorbereitet hatte. Mein Sohn war einfach zu groß und passte nicht durch mein Becken. Ich weiß, dass er ohne den KS einfach irgendwann vor Erschöpfung gestorben wäre. Ich war sehr unglücklich am Anfang und hätte heulen können, wenn jemand von seiner natürlichen Geburt erzählte. Es dauerte ca. ein halbes Jahr, bis ich das Ganze verarbeitet hatte. Jetzt ist mein Sohn schon fast 6 und ich habe den KS absolut verarbeitet. Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat und ich so einen tollen Sohn habe. Letztendlich ist doch ein KS keine schlechtere Geburt, sondern nur eine andere...

Mitglied inaktiv - 02.08.2009, 17:59



Antwort auf: Ist das normal?

Du sprichst mir aus der Seele. Wenn du magst, ich habe im August-Forum eben meine Geschichte von der notsectio geschrieben. Fühle genau wie du. Auch mein Mann war nicht dabei... uns fehlt dieser Abschnitt des Lebens ungemein! Liebe Grüße, Abbey.

Mitglied inaktiv - 02.08.2009, 20:24



Antwort auf: Ist das normal?

Hallo Jenny, nein, das ist nicht blöd, sondern eine sehr verständliche und normale Reaktion auf etwas, das gegen den eigenen Instinkt geht. Der Kaiserschnitt in Vollnarkose wird von vielen Frauen so empfunden, dass ihnen dieses Stück fehlt - die ersten Lebensminuten des Kindes, der erste Schrei... Natürlich darfst du meckern! Sonst dürfte man im Leben ja gar nicht meckern, schließlich kann man froh sein, dass man am Leben ist - oder so ähnlich. Aber... ich finde es seltsam, dass du sofort Wehenmittel bekommen hast und bereits 8 Stunden nach dem Blasensprung ein Kaiserschnitt gemacht wurde. Gibt es dafür einen Grund? (steigende Entzündungswerte / Infektion mit Streptokokken zB?). Eigentlich kann man nämlich ca. 12 Stunden auf eigene Wehen warten, bevor man eingreift - natürlich nur, wenn alles in Ordnung ist! LG, Silke

Mitglied inaktiv - 02.08.2009, 22:15



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Keine Ahnung mir wurde nicht viel erklärt. Ich wurde nur vom Zimmer in den Kreißsaal und noch mal zum Zimmer... geschickt und mir wurde als allererstes das Treppenhaus gezeigt also bin ich diesen Weg dann auch gegangen.Eigendlich waren ich und mein Freund die ganze Zeit alleine Im Zimmer und im Kreißsaal da war halt dann das CTG noch. CTG wurde zweimal gemacht und ich wurde auch zweimal Untersucht wg Muttermund...(beim zweitenmal bekam ich ein Wehenmittel) und einmal wurde Ultraschall gemacht.Um 15 Uhr sagten sie mir dass die Chancen auf eine spontane Geburt sehr sehr gering seien und dass sie dann gerne zum Kaiserschnitt vorbereiten würden ob ich damit einverstanden wäre. Ich habe keine Ahnung gehabt wie lange man nach einem Blasensprung so warten kann und dachte die Ärzte wissen was se machen ich bin hier in guten Händen und hab dann eingewilligt. Da das mit der 'Spritze ja nicht funktioniert hat mussten sie dann ne Vollnarkose machen. Ob der Kaiserschnitt jetzt damit was zu tun hat dass der kleine während der Schwangerschaft schon nicht ins Becken gerutscht ist, ich ne Symphysenlockerung hatte und der kleine nun dann mit 4.120 gramm zur Welt kam, kann ich nicht sagen. Ich find es nur Schade dass sich nicht so wirklich gekümmert wurde die ganze Zeit waren wir alleine selbst meine Hebamme kam nur 4 mal ganz ganz kurz rein. Ich wollte gerne in die Wanne doch bei einem Kind über 4 kg machen sie das nicht wurde mir gesagt. Also lag ich dann nur auf meinem Bett und ging Treppen und wusste überhaupt nicht was ich machen sollte. Hätte ein Bad nicht auch die Wehen anregen können? Oder gibt es nicht mehrere Wehenfördernde Mittel? Ich bekam eine Tablette (vaginale Anwendung) Wenn ich gewusst hätte dass ich noch warten kann auf die Wehen hätt ich nicht eingewilligt, erst wenn mir wirklich nichts anderes mehr übrig geblieben wäre. Vielleicht hätte es ja auch so geklappt. Auf jeden Fall fehlt mir der Abschnitt der Geburt und egal wem ich das versuch zu erklären, keiner versteht es ich bekomm immer nur gesagt sei froh dass du do ein liebes und gesundes Kind hast. Und das bin ich auch, doch vermisse ich etwas. LG Jenny

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 10:13



Antwort auf: Ist das normal?

kann Dich gut verstehen.... ich bekam nach ca. 15 Stunden Wehen einen Kaiserschnitt......ich wollte niemals einen Kaiserschnitt haben, obwohl ich tierische Angst vor der Geburt hatte, aber ich wollte unbedingt eine natürliche Geburt. Da mein Sohn immer schlechter auf die Wehen reagiert hat, wurde schließlich beschlossen einen Kaiserschnitt zu machen. Glücklicherweise hatte ich keine Vollnarkose, ich glaube da wäre ich noch trauriger als so schon! Aber mit Kaiserschnitt, egal was für eine Narkose, kann man sein Kind nicht sofort richtig selbstständig versorgen....ständig muß man eine Schwester rufen, damit die einem sein Baby aus dem Bett hebt, wieder reinlegt, wickelt...weil man ja noch nicht aufstehen darf....das ist echt schrecklich. Zudem hat es bei mir mit dem Stillen nicht geklappt, das ist doppelt deprimierend. Erst konnte ich ihn nicht aus eigener Kraft zur Welt bringen...und dann hat nicht mal das Stillen richtig geklappt, sodass ich schon bald zufüttern mußte :-( Mein Sohn ist inzwischen knapp über 4 Monate, hab aber auch trotzdem noch dran zu knabbern.

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 13:12



Antwort auf: Ist das normal?

Ja, es ist normal. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, um den KS zu akzeptieren. Konnte mit niemandem darüber sprechen und habe mich als totale Versagerin gefühlt. Mein Mann hat es auch nicht verstanden, das kann wirklich nur eine Frau, die dasselbe erlebt hat. Schau doch mal bei kaiserschnitt-netzwerk.de ins Forum, dort kannst Du andere KS Erlebnisse lesen, Dein Erlebnis aufschreiben & Dich austauschen. Hat mir damals sehr geholfen. Alles Gute

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 13:56



Antwort auf: Ist das normal?

Verstehen...naja, du hast dich doch 10 Monate bestens um ihn gekümmert und wirst es den Rest Eures gemeinsamen Lebens lang tun! Bei einer GEburt kommt es finde ich aufs Ergebnis drauf an: alle gesund! Da opfert eine selbstlose Mutter schonmal ihr GEburtserlebnis. Aber dies sind Kopfargumente, die das GEfühl nicht unbedingt ändern. Ich hatte auch einen KS, aber vorhersehbar, dh ich konnte mich an den GEdanken gewöhnen, mit Spinalnarkose und netter Beleghebamme. Ich nenne ihn immer "glücklichen" KS. Wenn du diese GEfühle hast, steh zu ihnen, sprich darüber und verarbeite sie, ggf mit Hilfe!

Mitglied inaktiv - 03.08.2009, 21:13