Geburt/Beckenboden

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Geburt/Beckenboden

Guten Tag, Ich habe 11 Monate nach der natürlichen Geburt eines sehr schweren Kindes >5000g immer noch starke Beckenbodenprobleme, sowie eine Rektusdiastase. Laut Fa keine Senkung, es fühlt sich allerdings schon so an, es drückt nach unten und nach längerem Gehen habe ich Schmerzen. Es kam auch zu einer Schulterdystokie unter der Geburt, kann dadurch evtl etwas am BB kaputt gegangen sein? Ich mache regelmäßig Rückbildung, BB-Training. Was würden Sie mir raten? Vielen Dank.

von Tina1286 am 22.03.2021, 17:02



Antwort auf: Geburt/Beckenboden

Hallo, selbstverständlich ist die Geburt eines so schweren Kindes eine große Belastung für den Beckenboden. Es kann zu Rissverletzungen des Beckenbodens oder zu Druckschäden der hier verlaufenden Nerven führen. Dies könnte die Schmerzen erklären. Das Ausmaß einer Beckenbodenschädigung hängt aber ganz wesentlich auch von der individuellen Beschaffenheit des Bindegewebes und der Beckenbodenmuskulatur ab. Regelmäßiges Training der Muskulatur ist sicher sinnvoll. Wenn keine Senkung besteht, ist es aber unwahrscheinlich, dass eine starke Schädigung des Beckenbodens vorliegt. Deshalb halte ich, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, weitere Maßnahmen nicht für erforderlich.

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 23.03.2021



Antwort auf: Geburt/Beckenboden

Hallo! Hierzu ein Tipp: leider passiert es unfassbar oft, dass Frauen nach Geburten Senkungen haben, die von Ärzten nicht erkannt werden. Normale Frauenärzte kennen sich damit wenig bis gar nicht aus und untersuchen meist auch nur im Liegen, wenn es alles wieder in Position gerutscht ist. Bitte lass dich in einem Beckenbodenzentrum untersuchen, die haben dort bessere Methoden. Deine Symptome klingen eindeutig nach Senkungssymptomen und wenn es sich für dich so anfühlt, dann ist das meist auch so. Ich kann dir nur dringend raten dich auf dein Körpergefühl zu verlassen und so lange nach Ärzten zu suchen, bis jemand eine richtige Diagnose stellt. Nach der Entbindung eines 5kg-Babys ist es zudem extreeem wahrscheinlich, dass du Verletzungen hast. Ganz oft werden diese nie oder erst Jahre später erkannt. Leider wundert es auch niemanden, dass dir das vor der Entbindung nicht gesagt wurde. Aber zum Mutmachen: es gibt bei Facebook sehr gute Selbsthilfegruppen zu diesem Thema, dort kannst du dich super mit anderen austauschen. Die meisten bekommen es durch gute Therapien ganz gut in den Griff! ;)

Mitglied inaktiv - 16.04.2021, 15:50



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