Sehr geehrter Dr. med. Stefan Kniesburges,
ich hätte folgende Frage.
Vor einiger Zeit musste ich 2 schwere (31 kg) Pakete heben und tragen.
Seit diesem Vofall habe ich ein Senkungsgefühl und ab und an ein Fremdkörpergefühl in der Scheide.
Ich ging daraufhin zu meiner Frauenärztin, mit folgenden Ergebnis:
Vorab möchte ich Ihnen noch mitteilen, dass ich 4 Kinder im Alter von fast 18, fast 14, 6 und 1 Jahr habe.
Kurzbefund:
Harninkontinenz I Grad
mäßiger Descensus uteri et vaginae tro fltio (kann ich nicht genau entziffern) b. hyperplastischen Uterus
Adhäsionen i kl Becken
Dyspareünie (?)
Was bedeutet das für mich?
Kann das mit dem schweren Tragen zusammenhängen?Hätte ich es nicht tun sollen?
Oder eher mit den Schwangerschaften?
Vielen Dank im Voraus.
MfG
Mitglied inaktiv - 19.11.2008, 10:22
Antwort auf:
Gebärmuttersenkung
Hallo,
bei einer Schädigung des Beckenbodens, der ja für die Ausbildung einer Senkung ursächlich ist, spielen viele Faktoren eine Rolle. U.a. die Anzahl der Geburten, Geburtsgewichte der Kinder, chronisches Übergewicht, chronischer Husten oder schwere körperliche Arbeit über einen längeren Zeitraum. Das einmalige Anheben von 31 kg kann sicher eine Senkung nicht verursachen, aber durchaus dafür verantwortlich sein, dass sich bei vorgeschädigtem Beckenboden die Genitalorgane tiefer treten und eine Senkung dann zum ersten Mal spürbar wird.
Schweres Tragen sollten Sie somit vermeiden. Empfehlsenswert dürfte im Rahmen einer konservativen Therapie auch Beckenbodentraining sein. Damit läßt sich die Beckenbodenmuskulatur stärken und eine Schädigung der Bindegewebe zum Teil kompensieren,
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 19.11.2008