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Geschrieben von Itzy am 21.07.2019, 22:29 Uhr

Fernglas und Kurzsichtig,Wissensfrage dazu

Guten Abend, ich bin kurzsichtig. Unterschiedlich stark, aber das rechte Auge mehr, bei - 4,5 Dioptrien.
Nun habe ich heute festgestellt als ich ohne Brille das Fernglas benutzt habe, das wenn ich das rechte Auge zumache, ich mit dem linken nur verschwommen sehe. Ok, für das linke Auge scharfgestellt. Rechts auf, links zu, alles verschwommen. Rechts scharf gestellt. Aber eben eine total andere Einstellung.
Wie funktioniert aber das sehen dann mit beiden Augen durch das Fernglas wenn ich es nur für ein Auge scharfstellen (kann)?
Gibt es ein stärkeres Auge was dann "bevorzugt" wird?
Ich würde es wirklich gerne verstehen.

 
4 Antworten:

Re: Fernglas und Kurzsichtig,Wissensfrage dazu

Antwort von Mausi-Jolly am 21.07.2019, 22:47 Uhr

Hey,

naja, das Gehirn ist schon ein Wunderding.
Mein Augenarzt hat es mir mal so erklärt (ich habe das Phänomen auch, früher noch schlimmer, konnte aber ohne Brille alles scharf erkennen, da ein Auge nur 0,25 hatte).
Man sieht mit beiden Augen, beide Bilder kommen im Gehirn an. Das Gehirn legt ja dann die Bilder übereinander, so dass wir räumlich sehen können (Experiment, versuch mal mit einem Auge einen bestimmten punkt anzutippen, klappt nie). Jetzt legt das Gehirn entsprechend beide Bilder übereinander und merkt, dass das zusammengesetzte Bild unscharf ist.
Nun weiß aber aus Erfahrung das Gehirn, wie das Bild aussehen muss. also passt das Gehirn das Bild soweit an, dass das Bild scharf ist ("verwirft" also das unscharfe Bild) und nutzt beide Augen eben um räumlich zu sehen.

LG

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Re: Fernglas und Kurzsichtig,Wissensfrage dazu

Antwort von Tini_79 am 21.07.2019, 23:17 Uhr

"Experiment, versuch mal mit einem Auge einen bestimmten punkt anzutippen, klappt nie" - das habe ich schon öfter gelesen und jedes Mal versucht und es klappt tadellos?

Ich denke mal, das Gehirn gleicht auch so was einfach aus, zumindest im gewohnter Umgebung.

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Re: Fernglas und Kurzsichtig,Wissensfrage dazu

Antwort von Trini am 21.07.2019, 23:21 Uhr

Bei einem guten Fernglas kann man einen Sehschärfenunterschied ausgleichen, bei Mikroskopen auch.

Zudem gibt es tatsächlich immer ein dominantes Auge.

Das zu ermitteln ist relativ leicht.
Peile mal durch einen Ring einen Punkt an.
Schließt du das dominante Auge springt der Punkt aus dem Ring. Schaust du nur mit dem dominanten Auge, ändert sich nichts.

Bei großen Sehstärkedifferenzen wir oft ein Auge unterdrückt und das räumliche Sehen funktioniert nicht.

Trini

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Das Gehirn filtert ja auch im Alltag ständig...

Antwort von Hexhex am 22.07.2019, 8:13 Uhr

Ich nehme an, dass das Gehirn sich auch in diesem Fall nur das herausfiltert, was es gebrauchen kann, und das wenige geeignete Bild sozusagen ausblendet. Das geschieht ja auch mit anderen Reizen. Schlaue Wissenschaftler sagen, dass wir in jedem Augenblick zehntausenden Sinnesreizen ausgesetzt sind (z. B. durch die Farben und Formen, die wir aus den Augenwinkeln sehen, aber nicht beachten, Hintergrundgeräusche, Temperaturen etc.), und dass wir nur wenige davon auswählen.

Besonders bei Gerüchen funktioniert das sehr deutlich: Das eigene Parfüm - wenn man es täglich verwendet - bemerkt man nach dem Auftragen kaum noch. Deshalb neigt man dazu, zuviel zu nehmen. Das Gehirn kennt den Duft als „bekannt und bedeutungslos“, und filtert ihn fast ganz raus.
Dasselbe gilt für Waschmittel: Fremde Kleidung, die mit fremdem Waschmittel gewaschen wurde, riecht für uns sehr stark, manchmal sogar unangenehm. Die eigene Kleidung mit dem uns bekannten Waschmittel riecht dagegen kaum. Für Andere aber riechen nataürlich wiederum unsere Sachen stark nach dem Waschmittel, das wir gebrauchen.

Langer Rede kurzer Sinn: Das Gehirn arbeitet ökonomisch und lässt weg, was irrelevant ist. Ich persönlich muss übrigens eine Brille tragen, wenn ich durch‘s Fernglas schaue. Ich bin weitsichtig und kann ohne Brille nicht wirklich scharf stellen...

LG

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