Trennung vom Partner

Forum Trennung vom Partner

Alles anders..

Thema: Alles anders..

Ich hab den Beitrag auch im Alleinerziehend Forum geteilt, aber bis das zutrifft, dauert es noch 19-20 Wochen, also vielleicht passe ich hier auch besser.. Ich bin mittlerweile in der 20. SSW und musste mich nun leider vom Kindsvater und meinem jetzt Ex-Verlobten trennen. Ich bin 30, stehe mitten im Leben und bin insgesamt eine gefestigte Persönlichkeit. Er hat mich mit seinem Verhalten leider ziemlich erschüttert und jetzt stehe ich hier und langsam setzt die Erkenntnis ein, dass der zweite Teil der Schwangerschaft definitiv anders verlaufen wird, als der erste... Das hat zum einen Vorteile, weil einige Belastung wegfällt, wenn ich ohne ihn bin. Andererseits stehe ich jetzt vor einem Berg anderer Gedanken, mit denen ich glaubte, mich nie beschäftigen zu müssen und sehe halt auch die ganzen schönen Dinge wegfallen wie Bauch eincremen und streicheln, das Kinderzimmer gemeinsam planen, gemeinsam einschlafen mit seiner Hand auf meinem Bauch etc. Ich habe ein großartiges soziales Umfeld mit Freunden und Familie und auch darüber hinaus gibt es ja genügend Auffangnetze aber es machen sich doch viele Gedanken und Sorgen breit, wie das jetzt alles klappt... Ich weiß nicht, was genau ich mir von dem Post erhoffe, vielleicht ist es einfach das Anliegen, weiter zu verarbeiten, dass da keine Hochzeit stattfindet und außerdem viel Unterstützung im Alltag wegfällt, die er mir trotz allem gab. Zudem denke ich auch darüber nach, dass ich ab jetzt immer alleine zu den Vorsorgeunterduchungen gehen werden muss (eine Freundin ist einfach nicht dasselbe), die Geburt ohne ihn stattfindet, worauf ich mich immer freute, ich mich grade zwar befreit aber dennoch alleine fühle... Und zusätzlich dann noch alles mit Sorge- und Umgangsrecht noch zu klären bleibt.. Es ist einfach auch traurig, weil es eine Trennung trotz Liebe war, aber es deutlich wurde, dass da doch keine gemeinsame Zukunft möglich ist. Also irgendwie stehe ich jetzt zwischen der Verarbeitung des geplatzten Traums und und vielen neuen Fragen, wie das zB nach der Geburt wird, wo es eigentlich so gut ist, sich abwechseln zu können und sich in diesen Sorgen gegenseitig aufzufangen. Auch wenn ich weiß, dass Freunde und Familie definitiv für mich da sein werden, ist es einfach was anderes, als mit Partner.

von Lenaubody am 28.08.2019, 04:50



Antwort auf Beitrag von Lenaubody

Huhu, ich finde, Du klingst tatsächlich sehr stark und gefestigt. Die Situation wird Dich nicht umwerfen, auch wenn sie Dich, wie Du sagst, natürlich sehr erschüttert. Du wirst es gut schaffen. Wichtig ist sicher, dass Du viel über alles reden kannst, z. B. mit der besten Freundin und so. Das Forum hier reicht da nicht. Wenn Du zu wenige Menschen hast, denen Du wirklich alles erzählen kannst (und notfalls immer wieder), dann geh‘ vielleicht in eine Selbsthilfegruppe, wie sie vielerorts für frisch Getrennte angeboten wird. Eine Freundin von mir hat das auch gemacht, und dort sogar ihren jetzigen Ehemann kennengelernt. Auch eine Kurzzeit-Therapie (10 bis 20 Stunden) kann als Erste Hilfe sehr gut sein. Wichtig finde ich aber auch, dass Du Dich jetzt sehr gut über die rechtliche Situation informierst, also nicht erst, wenn Dein Kind da ist. Es gibt da z. B. ein paar Sachen, die sehr davon abhängen, wo Du zum Zeitpunkt der Entbindung wohnst. Sobald das Baby da ist, darfst Du ohne Zustimmung des Vaters nicht mehr weit wegziehen. Jetzt geht das noch. Das ist nur ein Beispiel, denn Du scheinst ja vor Ort gut eingebunden zu sein, familiär und im sozialen Umfeld. Es gibt aber einige weitere Weichen, die Du besser als Schwangere stellen kannst, als mit Baby. Zumal Du dann sehr viel weniger Zeit und Energie dafür haben wirst. Deshalb bitte einmal einen Beratungstermin bei einem Anwalt für Familienrecht ausmachen (kostet nicht die Welt), oder zu einer Familienberatungsstelle gehen (Caritas, Diakonie). Damit Du wirklich weißt, welche Rechte Du jetzt und nach der Entbindung hast. Das ist wichtig, denn auch wenn Ihr Euch noch liebt, heißt das nicht, dass sich die Gefühle nicht sehr schnell zum Negativen ändern werden, sobald es Konflikte gibt. Etwa zum Thema Geld oder Sorgerecht, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Besuchsregelung etc. Da kippt die Stimmung oft sehr schnell, denn wenn man erstmal getrennt ist, hört auch die Loyalität und das Wohlwollen mit der Partnerin - gerade bei Männern - oft sehr schnell auf. LG und alles Gute für Dich und Dein Baby - Ihr werdet ein tolles Team sein, wirst sehen!

von Astrid am 28.08.2019, 09:41



Antwort auf Beitrag von Astrid

Danke, das spricht mir gerade sehr viel Mut zu. Ich weiß, dass alles noch turbulenter werden wird und kümmere mich auch schon um viel, gerade ist halt hauptsächlich der Verlust zu bewältigen, eine Beziehung beendet haben zu müssen, die eigentlich, rein vom Menschlichen gesehen, total viel Potential hatte. Leider reicht Liebe manchmal eben nicht aus. Mit Freunden und Familie bin ich in regem Austausch, das mangelt nicht. Das Forum ist für mich nur zusätzlich. Manchmal stößt man auf Leute, die vielleicht ähnliches erlebt haben. Danke auch für die konkreten Tipps, viel ist schon in Angriff genommen, dein Post spricht mir zusätzlich noch Mut zu! :)

von Lenaubody am 29.08.2019, 08:03



Antwort auf Beitrag von Lenaubody

Hallo! Hm, Du kommst mit Deinem Partner auf Paar-Ebene nicht zurecht. Trotzdem bleibt er der Vater des Kindes, deswegen verstehe ich nicht, warum er Dich bei der Kinderbetreuung/-versorgung im Alltag nicht mehrt unterstützen sollte (hat er ja wohl bislang offensichtlich gemacht, was sogar bei gut funktionierenden Partnerschaften nicht gesetzt ist! " viel Unterstützung im Alltag wegfällt, die er mir trotz allem gab") und ich verstehe auch nicht warum er, weil er nicht mehr Dein Partner ist, nicht als werdender Vater zu den Vorsorgeuntersuchungen mitgehen soll - schließlich geht es bei den Vorsorgeuntersuchungen zur Hälfte auch um die Gesundheit Eures Kindes. Ich würde versuchen ihn als Vater so viel wie möglich einzubeziehen, auf geteilte Pflichten und Rechte achten …. rar wird er sich schon von alleine machen. Ansonsten Kopf hoch - Leben geht weiter! LG, 2.

von 2auseinemholz am 02.09.2019, 11:26