Frage: nachtrag plaz. praevia

liebe fr. höfel! nur noch kurze frage zu meiner frage unten: plazenta praevia. sie meinten daß ich einen tiefsitzende plazenta habe, und die bis zur Geburt sicher hochwandert. heisst das daß das blutungsrisiko geringer ist? oder kann es da auch so wie bei einer praevia um die 30 ssw plötzlich zu bluten anfangen wegen den Uterus wachstums und Verschiebungen?? oder kann ich mich entspannen jetzt? danke lg p.s. you made may day ,-))

von miami123 am 23.07.2013, 09:33



Antwort auf: nachtrag plaz. praevia

Liebe miami, normalerweise nistet sich das befruchtete Ei im oberen Teil der Gebärmutter an. Finden sich dort nicht so gute Ernährungsbedingungen (z.B. nach Curettage oder Entzündung), dann findet die Ansiedlung auch schon mal in der Nähe des Muttermundes oder gar über dem Muttermund statt. Jetzt muss man deutlich unterscheiden. Tiefsitzende Placenta Bei einer tief sitzenden Placenta (Placenta sitzt in der Nähe des Muttermundes) "wandert" die Placenta nämlich noch. Die Placenta heftet sich ans Gewebe der Gebärmutterwand und verankert sich dort. Mit Zunahme der Größe der Gebärmutter "wandert" sie also scheinbar, sitzt aber in Wirklichkeit am gleichen Fleck. Jetzt zur "Wanderrichtung". Nehmen Sie einen Luftballon und malen Sie einen Punkt von 2 cm Durchmesser drauf (ungefähr dort, wo jetzt Ihre Placenta im Uterus sitzt) - dann pusten Sie den Luftballon auf. Ihre Placenta verhält sich genauso wie der Punkt auf dem Luftballon. Er wird auf keinen Fall über den Luftschlitz wandern, sondern Richtung Mitte und oben! Placenta praevia marginalis (Placentarand berührt den Muttermund), partialis (Placenta bedeckt teilweise den Muttermund) oder totalis (Placenta liegt komplett über dem Muttermund) Eine Placenta ganz oder teilweise direkt über dem Muttermund bleibt meist dort, da dort das Gewebe nicht so sehr zunimmt. Deshalb heißt es Ruhe bewahren - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Mit dem Kind wächst aber auch die Gebärmutter und die Wehentätigkeit nimmt zu. Dadurch kommt es zu Flächenverschiebungen im Uterus und die Placenta kann sich partiell ablösen. Dadurch wäre natürlich die Sauerstoffversorgung gefährdet und eine totale Ablösung im Bereich des Möglichen. Auch hier greift ein guter Notfallplan: Transport in die Klinik sollte jederzeit ohne großen Zeitverlust möglich sein. Bei einer Placenta marginalis stehen die Chancen gut, dass sich das Bild verändert. Ihre Placenta scheint ja den Muttermund gar nicht mehr zu verdecken („Jetzt bei 22+4 ssw war sie auf einer seite 1cm weg und auf der anderen 2 mm.“). Und damit handelt es sich um einen tiefen Sitz. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 23.07.2013