Frage: ist die mikroblutuntersuchung überholt?

Liebe Frau Höfel, bei meiner Geburt gab es abfallende herztöne und darauf folgend eine Kaiserschnittindikation. Nach der Geburt waren die Werte aber total in Ordnung. Meine Hebamme hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass keine mikroblutuntersuchung gemacht wurde, obwohl der muttermund schon fast ganz auf war. Im Krankenhaus hieß es dazu, die mikroblutuntersuchung sei veraltet und nicht so aussagekräftig wie das nabelschnurblut nach der Geburt, deswegen werde die blutuntersuchung gar nicht mehr so oft gemacht. Stimmt das? Dann hat sich der Arzt in der wehe angeguckt, ob das Kind tiefer rutscht, er hat mich aber nicht zum Pressen aufgefordert ... angeblich, weil der muttermund noch nicht ganz auf war, es war noch ein Saum da, deshalb hätte es zu geburtsverletzungen kommen können. Stimmt das? Und hätte man nicht im Zweifel eine leichte geburtsverletzung eher in kauf nehmen sollen als einen Kaiserschnitt? Viele Grüße

von lillith03 am 14.06.2015, 23:49



Antwort auf: ist die mikroblutuntersuchung überholt?

Liebe lillith, wir machen die Mikroblutuntersuchung zur zusätzlichen Sicherheit. Ist das CTG suspekt, die Meikroblutuntersuchung aber in Ordnung (und der zweite Wert 10-20 Minuten später auch), dann kann man zuwarten. Verschlechtert sich der Wert, dann muss man handeln. Solch ein Muttermundssaum kann ganz straff oder ganz weich (und alles dazwischen) sein. Ist er ganz weich (z.B. bei Mehrgebärenden), dann kann man ihn manchmal über den Kopf des Kindes schieben. Ist er stramm, würde die Gebärmutter im Bereich des Zervixkanals einreissen. Solche Wunden bluten massiv und sind megaschlecht zu versorgen. Und haben natürlich durch die Narbenbildung Folgen für weitere Schwangerschaften. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 15.06.2015