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Wutanfälle / Aggression

Thema: Wutanfälle / Aggression

Guten Tag, wir hatten vor kurzem Einschulung und gestern sollte ich mein Kind aus der Schule abholen, weil es einen Wutanfall gab ohne sich wieder zu beruhigen. Nun sind seitens der Lehrerin schon Begriffe wie Psychologe und Erziehungshilfe gefallen.. Tja heute noch ein Anruf, dass mein Kind ein Mädchen grundlos geschlagen hat. Ich weiß gerade nicht weiter und ich weiß nicht was los ist. Zu dem Wutanfall, dass kam bisher schon mal vor, wenn etwas nicht wie gewollt klappte. Aber eben nicht jede Woche und nicht täglich.. Danke für Tipps und Erfahrungen.

von Giusy2012 am 05.09.2018, 14:25



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Was sagt dein Kind denn dazu? Kann er erklären, was vorgefallen ist? Erziehungsberatung ist eine gute Sache und nichts, wofür man sich schämen muss.

von kanja am 05.09.2018, 16:01



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Das Mädchen hätte ihn beschuldigt und er hat es verneint. Sie hatte weiter behauptet, dass er es war und dann hat er sie gehauen. Wenn es sein muss, würden wir auch hingehen, sofern das nachmittags / abends überhaupt geht. Allerdings finde ich, dass er gut hört und frage mich, ob eine Erziehungshilfe bei Wutanfällen sinnvoll ist? Außerdem hatte die Lehrerin mich noch gefragt, ob wir damit schon mal beim Kinderarzt waren. Nun hätte ich nicht gedacht, dass der Kinderarzt da groß etwas zu sagen kann :/

von Giusy2012 am 05.09.2018, 16:41



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

Es könnte sein, dass dein Sohn mit den neuen Schulsituationen überfordert ist und nicht weiß wohin mit seinen Gefühlen. Eine Erziehungsberatung ist hilfreich und muss kein Grund sein, sich zu schämen. Er bekommt dadurch Unterstützung in der Hinsicht, dass er erkennt, wann seine Gefühle hochkochen. Und was er in solchen Situationen tun kann.

von meineKleine2012 am 05.09.2018, 18:09



Antwort auf Beitrag von meineKleine2012

Das kann sein, aber genau sagen was los ist kann er auch nicht.. Vllt. weiß er es selber auch wirklich nicht. Der Begriff hat mir bisher nichts gesagt, aber schämen würden wir uns nicht :)

von Giusy2012 am 06.09.2018, 20:59



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

Erstmal ist die Schule ja auch eine neue Situation mit neuen Herausforderungen. Wie war dein Kind denn bislang im Kindergarten und Zuhause? Und ganz wichtig: was hat dein Kind zu dem Ganzen gesagt? Es ist sehr wichtig, dass du dein Kind ernst nimmst und ihm zuhörst statt auf ihn einzuwettern.

von Nina411 am 06.09.2018, 10:06



Antwort auf Beitrag von Nina411

Die Erziehungshilfe ist eine Person, die zu euch kommt. Ihr müsst nirgends dafür hinfahren. Es gibt auch Stellen, zu denen ihr fahrt und eine grobe Beratung bekommt, die jedoch nicht individuell auf euch zugeschnitten ist. Dort erzählt ihr eure Probleme und bekommt Standardlösungen vorgeschlagen. Sinnvoller ist es jedoch sich jemanden einzuladen

von Nina411 am 06.09.2018, 10:09



Antwort auf Beitrag von Nina411

Das stimmt.. Also der Kindergarten hat mir nichts zu Wutanfällen gesagt. Zuhause war es Frust, wenn er einen Menschen gemalt hat und der sah für ihn nicht gut genug aus. Hat er direkt geweint, dann konnte man nicht wirklich mit ihm reden. Oder wenn es beim Fahrrad fahren etwas anstrengender wurde, hat er sofort geweint. Als ich gemerkt habe, ansprechen bringt nichts, habe ich gwertet, bis er sich beruhigt hat und dann haben wir darüber gesprochen, manchmal hat er wieder angefangen zu weinen. Seine Versionen sind anders, als die von der Lehrerin. Er sagt, dass sie etwas wegradiert hat. Sie sagt er war es selber. Er sagt er wurde von dem Mädchen beschuldigt geschrien zu haben. Sie sagt, dass er geschrien hat. Obwohl es hier auf jeden Fall keinen Grund zum hauen gibt. Wir haben uns zum reden hingesetzt. Gewettet wurde nicht, ich habe mir zumindest Mühe gegeben.. Das wir gemeinsam drüber nachdenken, viel ist allerdings nicht dabei raus gekommen..

von Giusy2012 am 06.09.2018, 21:09



Antwort auf Beitrag von Nina411

Achso, dass wusste ich nicht. Aber ob die auch abends kommen ?

von Giusy2012 am 06.09.2018, 21:10



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

Nachbarn/Freunde unsererseits haben auch schon mal eine Erziehungshilfe in Anspruch genommen. Und zwar gar nicht, weil alles so furchtbar aus dem Ruder lief - sie wollten einfach mal den Blick von außen haben. Es ging um Geschwister und das Gefühl, das es nicht so rund läuft, wie es laufen könnte zwischen der Kleinen und den Eltern. Sie kam nach Hause und hat wirklich nur ein paar kleine Stellschrauben zur Sprache gebracht, die aber für unglaubliche Entspannung und eben andere Sichtweise gesorgt haben. Ich würde mich jetzt aber von den Lehrren auch nicht so verrückt machen lassen. Schulstart ist eben nicht für alle Kinder nur toll und spannend. Manche haben auch mehr Unsicherheit und Ängste als vom ersten Tag an Spaß. Und ärgern/schämen sich gleichzeitig über sich selbst, dass sie eben nicht "richtig funktionieren". Für ein 6-jähriges Kind ist es nicht leicht, seine Gefühle konkret zu benennen, geschweige denn dann auch noch zu jeder Zeit adäquat zu kontrollieren.

von cube am 06.09.2018, 12:36



Antwort auf Beitrag von cube

Ja das stimmt eine Sicht von anderen kann weiter helfen. Ich hatte auch lange Zeit Unterstützung von der Tagesmutter und kann sie nun immer noch nach Rat fragen. Das war immer gut, weil als Mama denkt man immer mein armes Kind und sieht nicht so die Folgen die man durch sein Verhalten heraufbeschwören könnte.. Das denke ich auch, aber ich finde so wie die Lehrerin mich ausfragen, kommt es so rüber, als wäre sein Verhalten unnormal.

von Giusy2012 am 06.09.2018, 21:14



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

für IHN war es sicher nicht grundlos - sie hat ihn doch für etwas beschuldigt, was er nicht getan hat. Seine Reaktion war eben nicht angemessen. Wichtig fände ich aber auch: er hat diese Wutanafälle offenbar schon vorher gehabt. Sind diese denn im Laufe der Jahre besser geworden? Also weniger und - ganz wichtig - hat er denn gelernt, seinen Frust auch anders auszudrücken? Wenn nicht, er also Wut mit der gleichen Intensität und ohne Möglichkeit, sich selbst auch wieder zu beruhigen, wie mit 3 oder 4 Jahren zeigt, fände ich es auf jeden Fall sinnvoll mal mit einer Erziehungsberatung oder auch dem KIA darüber zu sprechen. Hier könnte nämlich auch durchaus Ergotherapie helfen, eine besser Selbstwahrnehmung zu erlangen und darüber seine Emotionen auch besser einordnen und steuern zu können.

von cube am 06.09.2018, 12:43



Antwort auf Beitrag von cube

Es gibt 2 Versionen, die der Lehrerin und seine sind recht unterschiedlich.. Ja, also als er klein war, fand ich das ja normal. Und als er größer war ( 4 / 5 Jahre ) kam es in den 2 Jahren vllt. 3x vor. 1x beim malen, weil er der Meinung war er kann es nicht gut 1x beim Fahrrad fahren, weil es etwas *ganz leicht* bergauf ging und schwer wurde 1x hat er sich im Laden auf den Boden geworfen (wie die ganz kleinen), weil er etwas nicht haben durfte ^^ Ergotherapie haben wir schon das 4 Rezept, aber wegen Motorik und Konzentration.

von Giusy2012 am 06.09.2018, 21:20



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

Du schreibst etwas von jede Woche und dann auch von täglich. Wenn Dein Sohn nicht nur ein einziges Mal angeeckt ist, sondern das jetzt ständig passiert, dann ist eine Erziehungsberatung absolut dringend angesagt. Sie bedeutet nicht, dass Ihr etwas falsch macht! Sondern man bekommt erklärt, wie man mit einem Kind, das seine Impulse noch nicht so gut kontrollieren kann, am besten umgeht. Und wie man ihm hilft, seine Gefühle besser zu kontrollieren. Da gibt es Tipps, auf die man als Eltern eben nicht selbst kommt. Es ist so, dass Dein Sohn sich bald ausgrenzen wird aus der Klasse, wenn er keine Hilfe bekommt. Aggressive Kinder sind bei den Lehrern, vor allem aber bei den Eltern der Mitschüler extrem unbeliebt. Die Eltern beschweren sich bei der Schule, das Kind wird nicht zu Geburtstagen eingeladen, niemand möchte es mit nach Hause bringen, weil es dort nicht gern gesehen ist. Wenn das Verhalten Deines Sohnes längerfristig so bleibt, kann es sogar im schlimmsten Fall passieren, dass Ihr einen Schulwechsel nahegelegt bekommt (Förderschule für Kinder mit sozial-emotionalen Problemen). Dies ist einer Nachbarin von mir passiert: Ihr Sohn war auch oft aggressiv. Die Rektorin hat dann gesagt, dass die Eltern entweder eine Erziehungsberatung nutzen müssen, oder das Kind wird an eine Förderschule verwiesen. Sie hätte nicht das nötige Personal, um mit so einem Kind adäquat umzugehen. Meine Nachbarin und ihr Mann hatten auch keine Lust auf Erziehungsberatung, sie fanden sie auch unnötig, wie Du. Als es aber nicht mehr anders ging, machten sie es doch - und das Verhalten des Jungen besserte sich in den nächsten Monaten so gut, dass er an der Schule bleiben konnte. Von daher: Nicht den Kopf in den Sand stecken. Nicht einreden, das wird von selbst weggehen. Nicht denken, Erziehungsberatung ist nichts für Euch. Sondern handeln! Nicht für Dich, sondern für Dein Kind. Du willst sicher nicht, dass Dein Sohn unbeliebt, ausgegrenzt und abgelehnt wird. LG

von Astrid am 06.09.2018, 16:47



Antwort auf Beitrag von Astrid

Hab mich vllt verschrieben.. Meinte es passiert nicht täglich oder wöchentlich. Seitdem er 4 war vllt. 3x. Jetzt in der Schule direkt 2 x hintereinander.. Die Sorge habe ich auch, vorallem das er sich schnell bei der Lehrerin und anderen unbeliebt macht. Die Dame am Sekretariat sagte zum Beispiel er wäre total frech. Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Na gut , kann aber trotzdem möglich sein, doch die Lehrerin hat davon nichts erwähnt. Ich fand es halt nur komisch, dass ich ihn um 8 Uhr bringe und um 9 Uhr aBohlen soll, weil er wütend wurde und sich erst nach 10 min beruhigen ließ. Dann klingt es seitens der Lehrerin so, als wäre er unnormal. Nach nicht mal 1 Woche höre ich, sie ist ja kein Psychologe, waren sie mit ihm beim Kinderarzt, geht er zur Ergotherapie, vllt brauche wir eine Erziehungshilfe.. Dagegen hab ich nichts, ich würde ihm zum Arzt, Kinderpsychologen und zur Erziehungshilfe bringen, wenn es ihm hilft. Oder auch nur um herauszufinden was überhaupt los ist. Einen Schulwechsel würde ich auch in Kauf nehmen, wenn sie dort besser mit einem Wutanfall umgehen können..

von Giusy2012 am 06.09.2018, 21:29



Antwort auf Beitrag von Giusy2012

Du tust deinem Sohn aber keinen Gefallen, wenn er nicht lernen kann, wie er mit seinen Gefühlen umgehen kann. Was er machen kann. Ist doch auch blöd für ihn selbst, wenn er sich der Wut so ausgeliefert fühlt. Der Sohn von Bekannten ist jetzt 9 und hat diese Wutanfälle noch immer - der rastet aus, wenn er Hunger hat und der Käse auf den Nudeln geschmolzen ist (weil die heiß sind), oder wenn er erst angibt, und das andere Kind dann doch schneller mit dem Rad ist, oder oder oder (und schreit dann alle an, sie sollen die Schnauzze halten etc.) Da hätte auch eine Erziehungsberatung gut getan - aber die Mutter findet, mit ihrem Goldjungen ist alles flauschig. Naja. Will sagen - helft ihm, sich zu helfen!

von kirshinka am 08.09.2018, 07:23