Frage: zu viel Loslösung?

Mein Sohn ist 17 Monate (forumsgemäß erzogen), meine Tochter 1 Monat alt. Bei meinem Sohn hat die Loslösung bereits mit einem Jahr begonnen. Mein Mann ist ein absolut liebevoller Vater. Nun ist es seit Ende meiner Schwangerschaft so, dass die Hinwendung zum Vater sehr extrem ist, d.h. wenn mein Mann zu Hause ist, läuft mein Sohn ihm überall hin hinterher. Das würde ich auch noch als normal einstufen. Wenn sich mein Sohn weh tut, möchte er zu mir, auch normal. Was mich jedoch irritiert ist die Tatsache, dass wenn wir z.B. Besuch bekommen, den mein Sohn nicht kennt, er in dieser unsicheren Situation zum Papa möchte. Sollte er da nicht auch zu mir wollen? Ich habe immer alles für ihn getan, also müsste doch alles ok sein? Auch die Eifersucht ist nicht (offensichtlich) vorhanden, er wird eben gut gestärkt vom Papa und auch ich tue mein Bestes, wenn ich mit den Kindern untertags alleine bin. Wie schätzen Sie die Bindung ein und wann hört die extreme Papa-Hinwendung wieder auf?

von huhn80 am 22.04.2013, 07:57



Antwort auf: zu viel Loslösung?

Hallo, vermutlich haben Sie Ihre kleine Tochter auf dem Arm, und so ist der Platz bei Ihnen blockiert. Also wendet sich Ihr Sohn direkt an seinen Vater. Es kann aber auch sein, dass Ihr Sohn seinen Vater als sicheren Ort für sich auserkoren hat, wenn unbekannte Menschen zu Ihnen zu Besuch kommen. Darin ist keinerlei Bindungsunsicherheit zu sehen. Die starke Hinwendung zum Vater lässt mit der Zeit wieder nach, wenn Ihre Tochter dann auch sich ihren Platz in der Familie erobert, und jetzt die Rangelei unter den Geschwistern beginnt. Ihr Sohn wird dann im 3. Lebensjahr sein und mehr und mehr zu seinem Selbst gefunden haben. Aber dazu muss er erst einmal noch durch die Trotzphase durch. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.04.2013



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