Frage: Wie verarbeiten Babys das Erlebte?

Hallo Dr. Posth, mein Sohn ist etwas über 5 Mon. alt & ich stille noch voll (z.Zt. 5 Mahlzeiten / 24h > 1-2x nachts). Die Stillpausen liegen zw. 3,5-5h & nachts zw. 4-8h. Er wiegt ca. 6,7kg & misst ca. 65cm. Er wirkt ausgeglichen, aufmerksam, zufrieden, bewegt sich und lacht viel. Z.Zt. schläft er gerne viel. Manchmal meldet er sich gar nicht recht und ich lege ihn einfach an, dann wiederum weint er lautstark wenn er Hunger hat. Neulich meinte jemand, er hätte noch den Moro-Reflex?! Er ist generell etwas schreckhaft und öfters aufgeregt (haut sich auf Bauch, rumst mit Beinen) & fasst (& kratzt) sich ins Geschicht. Auch lutscht er ständig am Daumen. Wie verarbeiten Babys das Erlebte? Sind einige Babys unruhig & aufgeregt, während andere vermehrt schlafen & Ruhe fordern? Wieviel Schlaf ist normal für sein Alter? Sollte ich schon feste Schlafzeiten (Mittagschlaf) einführen? Sind diese "aufgeregten Aktionen" normal bzw. sollte ich dem irgendwie entgegenwirken? Vielen Dank & Grüße Tina

von diedina81 am 10.10.2011, 10:38



Antwort auf: Wie verarbeiten Babys das Erlebte?

Liebe Tina, was Sie von Ihrem Sohn schreiben, klingt in meine Ohren ganz normal. Der Moro-Reflex kann sich in abschwächender Form bis zum halben Jahr erhalten. Die Schlafdauer ist sehr unterschiedlich bewegt sich aber zwischen 14 und 20 Stunden pro Tag und Nacht. Also es gibt tatsächlich die "Vielschläfer", die sich aber trotzdem ganz normal entwickeln. Das kürzere Zeitfenster des Wachsein reicht offenbar aus, alle nötigen Reize aufzunehmen. Einen Vielschläfer wach zu halten würde nur zu Verdrießlichkeit und Weinerlichkeit führen. Man täte sich und seinem Kind keinen Gefallen damit. Die überhöhte Arm- und auch Beinmotorik hängt mit der noch schwachen Koordination zusammen. Die Säugling schlagen sich auf den Bauch und schon mal auch ins Gesicht, weil sie ihre Bewegungen noch nicht so gut steuern können. Auch die wilde Strampelei ist normal. Aber die nötige Steuerungsfähigkeit lernen sie ganz spontan. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.10.2011