Frage: Wie reagieren, bitte an alle?

Hallo, ich hab folgendes Problem! Seid ein paar Wochen, besuche ich jeden Montag, mit meiner Tochter Pia, eine Spiel-Krabbelgruppe! Meine Tochter wird 16 Monate alt! Die Kinder sind zwischen 10 Monate und 24 Monate alt! Es hat uns immer sehr gut gefallen! Nur seid längere Zeit, geht Anna in diese Gruppe! Anna ist 20 Monate alt, und sehr frech! Sie verwandelt sich von einer Sekunde in die andere in ein wahres freches Mädchen! Sie nimmt alle in den Arm, macht einen auf ganz lieb, und dann........., dann wird sie hochrot vor Zorn, und beißt wie wild zu! Unsere Pia biss sie in den Kopf, und vor ein paar Tagen in die Wange, das ich Not hatte, die hätte durchgebissen! Vorallem weil Anna sich festbeißt!Ich würde sehr sauer! Hab mich sehr geärgert! Das dumme ist daran, Annas Mutter reagiert so gut wie garnicht. Höchstens , was hast du den da gemacht! Anna dreht sich um, schwups ist die nächste dran! Wie soll man sich jetzt da verhalten, wie reagieren! Das nächste mal, beißt sie Pia vielleicht die Nase oder das Ohr ab,man weiß echt nicht! Möchte aber ungern aus der Gruppe weg, weil es ja sonst recht schön ist, und ich mir ja keiner Schuld bewußte bin! Klar ich hab mit Annas Mutter geredet. Und man kann auch von Kindern in diesem Alter keine Wunder erwarten! Und trotzig ist jeder mal! Nur man muss auf der Hut vor Anna sein, oft sind es ja auch blutige Wunden! Alle reden schon über sie, nur sie selber leitete die Gruppe, sie ist Erziehrin! Wie sollte ich mich in Zukunft verhalten? Hat jemand ähnliche Erfahrung? Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen! LG Loretti

Mitglied inaktiv - 17.12.2003, 13:42



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Stichwort: Hauen Liebe Loretti, das Beißen als aggressive Unterstützung innerer Wut ist bei Kindern nicht unbekannt. Hauen, Treten, an den Haaren ziehen, Kneifen, etc. gehören auch zu derartigen Methoden. Man muß sich natürlich immer fragen, wieso ein solches Kind diese aggressiven Elemente in sein Selbstbehauptungs- oder Selbstverteidigungskonzept einbauen muß. Offenbar weiß es sich anders nicht mehr erfolgreich zu helfen. Oder der innere Druck negativen Empfindungen auszuweichen ist so immens, daß frühe einsetzende Empathieempfindungen schlichtweg aus dem Kopf verbannt werden. Auch die Kombination aus Zärtlichkeit und Aggression ist schon im Kindesalter nicht unbekannt. Hier liegt wahrscheinlich auch der Schlüssel zu dem unerwünschten Verhalten. Ein großes, inneres Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Zärtlichkeit zur primären Bezugsperson wird nicht adäquat beantwortet und das Kind bleibt in einem Zustand unerfüllter Sehnsüchte. Wenn sich das häuft und geradezu Bestandteil der ersehnten Kommunikation wird, schlägt der Zustand um zunächst in Wut, dann in wütenden Widerstand und unter Hinzukommen von Aggression auch in provokantes Attackieren. (Die Verbindung von Schmusen und Beißen beim Säugling ist noch etwas anders zu definieren, läßt aber den Schluß zu, daß beim Menschen Zärtlichkeit und Angriff nah beieinander liegen). Da diese Attacken bei den Kleinkindern selten oder nie gefährlich sind, muß man sich, so paradox es klingen mag, mehr Sorge um den Angreifer machen, als um das Opfer (das selbstverständlich getröstet werden muß). Erstens wird man sich mit dessen Eltern, wer immer sie auch sein mögen, über eine drohende Fehlentwicklung beim Kind unterhalten müssen. Ziel ist die Beseitigung der Ursachen! (wie oben besprochen). Zweitens ist es wichtig, daß Eltern wie andere Erzieher das Fehlverhalten des Kindes dazu nutzen, ihm ins Gewissen (das sich jetzt erst langsam herausbildet)zu reden und es zu einem anderen Verhalten zu bewegen. D.h. das Fehlverhalten wird eindeutig negativ attibutiert, anderes Verhalten aber positiv herausgestellt. Auf keinen Fall darf man ein solches Kind sozial ausgrenzen und "in die Ecke stellen". Damit verstärkt man die ohnehin im Kind überhand nehmende Scham, und da es sowieso schon darauf eingestellt ist, sich (bzw. sein aufkommendes Selbst) aggressiv zu verteidigen, wird es immer weiter in sein Fehlverhalten getrieben. Letztlich zementiert man nur das, was man eigentlich verhindern möchte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.12.2003



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Mein Kind (2 Jahre)wurde von ihrer "Freundin" im Quartier so arg im Gesicht gebissen, dass wir - die Wunde nähen lassen mussten - und dass der Arzt fargte welches Tier das war ! ich habe meiner Tochter erklärt, dass eine wirkliche Freundin so etwas nciht tut, und dass ich deshalb möchte, dass sie keinen Kontakt mehr mit ihr hat. Das haben wir auch durchgezogen, sprich ich habe nach einem Gespräch mit der Mutter - das wie bei Dir nichts gebracht hat - sowohl die Mutter als auch die Tochter ausgegrenzt. Ich habe nämlich keine Lust, dass meine Tochter Narben im Gesicht zurückbehält. Also konkret in Deinem Fall würde ich mit den restlichen Müttern reden und die Krabbelgruppe versuchen auf eigene Faust weiterzuführen. das Mädchen wird immer weiter beissen, wenn die Mutter da auch nicht eingreift. In unserem Quartier wurde die Kleine mittlerweile gemieden von allen, sie wurde auch aus dem Kindergarten ausgeschlossen, weil sie dort mehrere Kinder sehr arg gebissen hatte. Ich glaube, Du kannst Deine Tochter nur so schützen, dass Du den Kontakt unterbrichst mit diesem Kind. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 17.12.2003, 14:08



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Danke Doris, genau das was du schreibst, das befürchte ich nämlich sehr! Das es eines Tages ganz schlimm ausgeht! Mir ist nur unvorstellbar, das ein Kind so wütend werden kann! Klar ärgert sich jedes Kind mal, aber gleich so? Mein Mann schimpft wie wild zu Hause! Nur möchte nicht ich diejenige sein, die aufgibt und geht! Normalweise müsste sie es tun, nur das will sie nicht, das sagte sie mir! Man müsste gemeinsam das Problem bekämpfen, und wie? Jeder zittert schon, und hat Angst um seine kleinen, wenn die Tür aufgeht, und Anna steht da! Schlimm so zu denken, oder? Aber ist Anna nicht da, haben wir ein super harmonisches beieinader sein, es liegt irgenwie keine Anspannung in der Luft! Werd nach Weihnachten nochmal mit den anderen geschädigten Mamis reden, wie die empfinden! So kann es jedenfalls nicht weiter gehen! Da muss ich zuviel Angst um meine kleine haben! Danke, nochmal! LG Loretti

Mitglied inaktiv - 17.12.2003, 14:25



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Hallo, so ein Kind hatten wir in der Spielgruppe auch - ein Junge!Jeder bekam schon Panik und wir haben auch mit der Mutter gesprochen.Fakt ist,daß es an der Mutter bzw. an den Eltwern lag!Die hatten tatsächlich Angst,die Liebe ihres Kindes zu verlieren,wenn sie ihn ausschimpfen tätn ... Irgendwann wurde es sooo schlimm,daß wir im Ernst auch erwogen,der Mutter eine weitere Teilnahme zu untersagen.Aber dann haben wir den Gedanken verworfen.Denn letztendlich kann das Kind am allerqwenigsten dafür und wir fanden es schade,daß ein Kleiner wegen den Fehlern seiner Eltern von anderen Kindern fergehalten werden sollte.Diese Isolation in dem Alter fand ich persönlich hammerhart!Irgendwann haben wir ihr aber dann doch auch klipp und klar gesagt,daß es mehr für ihre Familienkonstellation ein Problem werden wird als für uns,denn irgendwann wird sie ausrasten und dann mal gewaltig,denn er trat sie in den Bauch und wurde ihr gegenüber echt fast schon brutal.Er bekam ja eine immer gleichfreundfliche Mutter zu sehen,ohne jedes Gefühl wie Wut unsd Zorn.Alles wurde diskutiert und er hatte absolut keine Grenzerfahrungen!Besser ist es geworden,als sie ihr 2.Kind bekam.Während der SS - es war auch eine Risiko - SS - benahm er sich erst noch weiter so mit Beißen und allem drum und dran.Aber als das Baby da war,hörte es auf!Welch Wunder...er kümmert sich um das Kind und ist auf einmal sehr viel ruhiger.Vor allem,weil seine Eltern nun auch mal laut werden und Konsequenzen ziehen.Was uns das Miteinander in der Gruppe ein wenig erträglicher machte,war,daß wir keine Spiele mehr gemacht haben,wo die Kinder der Reihe nach etwas darstellen sollten.So blieb der Kampf z.B. aus,daß er der 1. sein wollte und überhaupt nur er das Spiel spielen konnte.Auch das heißgeliebte Bobbycar blieb verborgen.Wir ließen die Kinder eher viel Toben und turnen.Das nahm ihm so ein wenig Angriffsfläche,da er sich meist auf die Decken ,Matten etc. konzentriert hatte.Wenn er denn mal echt aggressiv wurde,ging die Mutter nach einmaligem Ermahnen mit ihm heim.Das geschah dann auch 2 oder 3 mal und dann war es okay! Aber direkt ausschließen würde ich die Anna nicht. Ihr solltet mit der Mutter reden... Viel Glück von Jamu mit einer z.Z.t auch recht aggressiven Rebecca!

Mitglied inaktiv - 17.12.2003, 21:02



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Liebe Jamu Diese Mädchen, das meine Tochter gebissen hat, hat auch ihren kleinen bruder (6 Monate) schon so arg gebissen, dass die Eltern sein Zimmer zusperren müssen, um ihn zu schützen. Das Geschwisterchen hat in diesem Fall also nichts gebracht. Wenn sie beisst, dann rastet sie wirklich aus, hält die Kinder an beiden Ohren fest, macht vorher Drohgebärden wie ein Tier, rollt die Augen, ect.. und beisst dann zu. das ganze geht recht schnell, daher also ist man fast machtlos einzuschreiten. LG, Doris

Mitglied inaktiv - 18.12.2003, 15:54



Antwort auf: Wie reagieren, bitte an alle?

Na klasse, dann haben die Eltern aber echt ne lange Leitung gehabt bei ihr!Das klingt ja grauenhaft!Warum sind die bitte noch nicht beim Psychologen??? Tja,daaaaa jetzt einen vernünftigen Rat zu geben ist echt super schwer.Und wenn ihr als Mütter die Obhut übernehmt in der Zeit? D.h. wenn ihr sie ausschimpft oder reagiert?Dass sie evtl. merkt,daß sie so nicht weitermachen kann?Aber ganz ehrlich,ohne Hilfe kommt die Ullige da nicht weg,das ist ja echt zu hardcore! Alles Gute und nachdenkliche Grüße

Mitglied inaktiv - 18.12.2003, 21:18