Frage: Wie mit Verlassenngsten umgehen? Sohn 3J9M

Sehr geehrter Dr. Posth, Sohn zeigt seit Dez 12 Verlängste: weinen morgens im Kiga (jetzt besser), schreien, wenn ich allein die Treppe runtergehe, lässt sich von sehr vertrauten Personen nicht mehr gut babysitten, geschweigedenn ins Bett bringen. Schreit, wenn ich zum Sport will, obwohl Papa da ist. Vater viel abwesend, sonst aber sehr liebevoll und macht viel mit ihm, Sohn bis 2 J Papakind, jetzt weniger Kigaeintritt Sep 12 mit wenigen Schnuppertagen dann harte Ablösung, davor Kurkiga harte Ablösung, OP im KH AUfenthalt Nov 12 (ich war die ganze Zeit dabei) Schwester (19 Mo) mit Behinderung, die mich viel Kraft und Zeit kostet. Wie umgehen mit Sohn? Ich kann nicht mein ganzes Privatleben zurückstellen und immer bei ihm bleiben, bin aber verlässlich und meist da (Elternzeit seit seiner Geburt). Ich kann Sohn nicht immer zu Arzt/Therapie der Tochter mitnehmen, da muss er halt manchmal zur Oma. DAs meiste mache ich schon vormittags. Er hat Freunde im Kiga. Danke, Karina

von blessed2011 am 18.03.2013, 07:41



Antwort auf: Wie mit Verlassenngsten umgehen? Sohn 3J9M

Liebe Karina, so wie sei das Verhalten Ihres Sohnes beschreiben, entwickelt er das, was man Trennungsangst nennt. Alle Symptome, die Sie aufzählen sprechen dafür. Die harten Ablösungen in den beiden Ki-ga-einrichtungen werden dafür hauptsächlich anzuschuldigen sein. Der Krankenhausaufenthalt wird dadurch nicht so traumatisch erlebt worden sein, dass Sie immer bei Ihrem Sohn gewesen sind. Allerdings weiß ich nicht, was dort im Einzelnen passiert ist. Trennungsangst ist der Grundstein zu fortgesetzen Angsterkrankungen. Daher ist es ganz wichtig, ihm erst einmal jede Quelle erneuter Trennungsangsterscheinungen zu nehmen. Wenn die Großmutter als Ersatzbezugsperson von Ihrem Sohn anerkannt ist, ist es überhaupt kein Problem, dass er während der Arztbesuche mit Ihrer Tochter bei ihr bleibt. Dadurch entstehen keine neuen Trennungstraumata. Wenn aber der Ki-ga nicht mitmacht und keine zuverlässige und liebevolle Bezugserzieherin zur Verfügung stellt, dann bleibt Ihnen nur der eine Weg, Ihren Sohn erst einmal aus dem Ki-ga herauszunehmen und ihn im kommenden Sommer in einen anderen Ki-ga aufnehmen zu lassen, und zwar in einem, in dem es eine sanfte Ablösung gibt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.03.2013