Wie mache ich Tochter (gerade 5 geworden) Mut vor neuen Situationen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Wie mache ich Tochter (gerade 5 geworden) Mut vor neuen Situationen?

Guten Tag, unsere Tochter tut sich schwer mit neuen Situationen. Neue Praktikantin, neue Kinder im KiTa, gr. Feier mit neuen Personen, ...Sie sagte "ich weiß nicht, ob ich das schaffe" od. "ich habe Angst, daß ich xy nicht mag". Ich antworte:"Du schaffst das" "ich traue Dir das zu" "ich weiß, daß Du das kannst" o.ä. oftmals weint sie dann u. es (be)hindert sie dann selbst, Spaß in den Situationen zu haben. Feier gestern z.B. - erst geweint, als 30 Erw. loslachten (Geb.), hielt sich Ohren zu u. weinte/sagte "Das ist mir hier zu laut". Nach 30 Min. peste sie durch den Saal u bediente die Erw., tanzte, u. wollte gar nicht mehr nach Hause. Sie braucht also ZEIT, bis sie auftaut u. neuen Situationen/Fremden vertraut. Finde ich auch i.O. Aber oftmals bremst es sie aus! Ganz schlimm ist, wenn Erw. sie "begrabschen" an Bauch/Kopf. Sie sagt Hallo aber Erw. meinen, sie immer anfassen zu müssen. Da sperrt sie sich dann gänzlich. Wie reagieren? Ermutigen/wie?, Üben?, Geduld? Danke für Tipp!

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 08:24



Antwort auf: Wie mache ich Tochter (gerade 5 geworden) Mut vor neuen Situationen?

Hallo, dxas Verhalten Ihrer Tochter hat noch mit der für Kinder eher typischen Unsicherheit im Umgang mi fremden Erwachsenen zu tun. Zum einen spielt da eine natürliche Vorsicht mit, denn ein Kind kann sich nie sicher sein, ob der fremde Erwachsene auch immer nur die besten Absichten hat. Zum anderen hat es mit Selbstsicherheit zu tun, ein Reifezustand, der im Laufe der ersten frühen Kindheit seine erste Basis erhält. Eine plötzliche Herausstellung in aller Öffentlichkeit lieben die wenigsten Kinder. Geschieht das aus Unachtsamkeit, sollte man sich als Eltern schützend vor sein Kind stellen. Aber ganz so ängstlich scheint ihre Tochter ja auch gar nicht zu sein. Fühlt sie sich dann sicher, legt sie los. Auch da sollte man ein Auge drauf haben, denn Kinder sind noch nicht so geübt in dem, was "sich schickt" und was u.U. blamabel ist. Die Gesellschaft nimmt aber oft keine Rücksicht darauf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.06.2010