Frage: Wie kann ich ihm helfen?

Sohn(2J11M),forumsg.erz. Bind.sicher u.LL gut mMn. Schwester 45 T.alt. Seitdem Sohn selbständiger,a. auch regress.Verh.(zB möchte getragen werden). Wir sind leider ungeduldiger und weniger verständnisvoll geworden.Ich schreie ihn öfters an, entschuldige mich danach.Er zieht sich in sich zurück(zB merkt daß ich ihm nicht zuhöre,sagt leise:ok,ich rede nicht). Provoziert(zB auf der Straße weglaufen, im Geschäft verstecken; können uns nicht mehr auf sein Wort verlassen). Beginnt oft gleich zu weinen,wenn etwas will(wir geben ihm leider weniger bestimmungsr. seit schw.da).Auch sensibler(sieht kleine Hase in Buch,fragt wo seine Mutter ist, u.weint). Einmal wollte nicht daß ich rausgehe ("will nicht allein mit schw. bleiben";Vater war da).Mein Herz zerbricht wegen ihm.Wie helfe ich ihm?Was ist Regression u.was haben wir durch Fehlverh.verursacht?

von amira82 am 09.09.2013, 07:55



Antwort auf: Wie kann ich ihm helfen?

Hallo, Regression ist die natürliche Reaktion eines Kindes auf eine zu große emotionale Belastung. Das Kind versucht, von einer früheren Entwicklungsstufe aus, einer, auf der es sich soweit sicher fühlt, den Konflikt oder das Problem zu bewältigen. Aus dieser Position fällt es ihm leichter. Aber neben der Regression kommen fast immer auch aggressive Durchbrüche zustande. Dazu zählt dann neben dem Trotz und auch das Provozieren. Eltern sind gut beraten, wenn sie die regressiven Verhaltensweisen ihres Kindes tolerieren und bereit sind, die regressiven Ansprüche zu bedienen. Denn das ganze ist ein Selbstheilungsprozess. Also Schimpfen. streng behandeln oder verschärft Grenzen setzen sind genau das Gegenteil von dem, was ein Kind in dieser Situation braucht. Sehr wichtig im 3. Lebensjahr sind jetzt die Präsenz und Verfügbarkeit des Vaters. Wenn Sie sich als Mutter bei Ihrem Sohn entschuldigen, hat das wenig wert. Ihr Sohn kann Ihnen von seinem Entwicklungsstand her gar nicht verzeihen. Und das Wort "enschuldigung" ist noch für ihn ein Fremdwort. Besser ist es, Sie entschädigen ihn mit einer Runde Extraschmusen. Denn das ist es, was er in seiner Situation jetzt am meisten braucht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.09.2013