Frage: Was ist dran an der "Prägung auf den ersten Blick"?

(Es gibt da auch irgend so ein englisches Wort dafür-habe ich vergessen.) Nur ganz kurz: Die Geburt meines Kindes erfolgte per Kaiserschnitt. Kurz nach dem Aufwachen aus der Vollnarkose war ich nicht in der Lage, das Kind auf meinem Bauch oder Brust zu halten, obwohl ich das gerne gehabt hätte. Ging aber physisch nicht, da ich durch die Narkosenachwirkungen am ganzen Körper geschlottert habe. Auch so habe ich mich, OP-bedingt, nicht sehr fit gefühlt und war froh, dass mein Mann da war. Er hat dann auch die ganze erste Zeit die Kleine rumgetragen, sie auch die ersten Tage gewickelt usw. Ich war ziemlich fertig von der Kaiserschnitt-OP. Stillen war auch ziemlich katastrophal am Anfang. Jetzt habe ich Angst, dass ich vielleicht die ersten wichtigsten Augenblicke meines Kindes "verpasst" habe. Sie ist auch ein ziemliches "Papa-Kind", manchmal bin ich etwas eifersüchtig. Kann ich was tun, um unsere Mutter-Kind-Bindung zu verbessern? Oder muss ich damit leben, dass sie ihre "Erstprägung" quasi durch ihren Papa erhielt? Sie ist jetzt drei Jahre alt.

Mitglied inaktiv - 22.07.2003, 17:51



Antwort auf: Was ist dran an der "Prägung auf den ersten Blick"?

Liebe Sarah, was für Tiere gilt, gilt nicht in demselben Maß für Menschen. Einen solchen einmaligen Prägungsvorgang gibt es nicht. Es dauert ungefähr drei bis vier Monate, bis sich die Mutter-Kind-Dyade effektiv hergestellt hat. Solange braucht das menschliche Gehirn, um die neurophysiologischen Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.07.2003



Antwort auf: Was ist dran an der "Prägung auf den ersten Blick"?

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Mitglied inaktiv - 22.07.2003, 18:00