Frage: Vorschulhefte

Guten Tag, mein Sohn ist fast vier Jahre alt und besucht schon lange eine KITA. Ich bin grundsätzlich der Ansicht, dass sich Kinder unter günstigen Rahmenbedingungen (das Kind da abholen, wo es steht) von sich aus gut entwickeln. Von anderen Eltern aus der KITA habe ich gehört, dass diese versuchen, ihre Kinder gezielt zu fördern. Dazu verwenden sie u.a. Vorschulhefte, die ja zum Teil für Kinder ab vier Jahren angeboten werden und "üben" mit ihren Kindern Farben, Formen, Buchstaben, Zahlen usw.. Ich habe wenig Lust, unsere gemeinsame Zeit mit solchen "Übungen" zu verbringen und denke, dass mein Sohn diese Dinge auch beim Spielen nebenbei lernt bzw. selber anzeigt, wann er z.B. reif dazu ist, Buchstaben zu lernen. Ist eine zielgerichtete Vorschulförderung für drei bis vierjährige Kinder wirklich sinnvoll? Oder ist es besser, dass die Kinder mit allen Sinnen von sich aus lernen? Vielen Dank und Gruß,

Mitglied inaktiv - 10.12.2007, 09:52



Antwort auf: Vorschulhefte

Hallo, im Prinzip haben Sie sicher Recht. Jedes neugierige und wissbegierige Kind sucht sich Aufgaben und arbeitet daran, sie zu bewältigen. Aber diese Aufgaben müssen auch zu seinem Entwicklungsstand passen, sonst versagt das Kind und wird unglücklich. Auch Kinder sind absolut vom Erfolg bestimmt. Jede Überforderung nagt an dem noch zarten Selbstbewusstsein. Geht also die geistige Entwicklung des Kindes gut weiter und gibt es keine nennenswerten Defizite, ist alles in bester Ordnung und für Vorschulhefte gibt es keinen Grund. Leider sind viele Eltern heutzutage sehr ehrgeizig, was ihre Kinder anbelangt. Die geringe Kinderzahl bringt es mit sich, dass auf dem einzelnen Kind eine immer größere Belastung liegt. Diesen Trend sollte man nicht unterstützen. Da, wo aber eindeutig feststellbare Defizite erkennbar sind, sollte ein Kind auch spezielle Förderung erhalten, um später keine Nachteile einzugehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.12.2007