Frage: Verständnisfrage

Sohn, 10.2005, Schreibaby, leider kannten wir Ihr Forum erst 1 Jahr später, sonst hätten wir „Ihr“ Medikament gegen Blähungen geben können. Nach 11 Wochen zum ersten Mal fröhlich „ablegen“ z.B. zum Wickeln. Vorher fast 24 Std./Tag in Wechselschichten getragen, aber selbst das half manchmal nicht. Geschlafen nur stunden- bzw. minutenweise „auf uns“. Seit 11. Woche positivste Entwicklung. Ablösung zum sehr eifrigen/geschickten Vater perfekt, milder aber spürbarer Trotz, sauber/trocken „von einem Tag auf den anderen“ völlig selbstbestimmt mit ca. 3 ¼ Jahren. Eingewöhnung KIGA sanft innerhalb 2 Wochen. Immer schon sehr schüchtern Frage: Er haut und tritt seine 18 Monate jüngere Schwester wann immer ihm danach ist, ohne Reue, ohne Mitgefühl (schon immer). Sie hat schon Angst vor ihm, nähert sich ihm mit den Worten „nur streicheln“ – aber er haut einfach zu. Schwester selbst (kein Schreibaby) übrigens jetzt schon sehr emphatisch! Charakter?? Was tun ausser Induktion, Selbstbewusstsein stärke

Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 10:11



Antwort auf: Verständnisfrage

Hallo, Ihr Sohn ist jetzt bald 4 Jahre alt. Da müsste er die Grundlagen für Empathie längst entwickelt haben. Wahrscheinlich ist das auch der Fall, aber die Geschwisterrivalität ist zu groß, als dass er sie zu Hause anwenden wollte. Wie ist das denn im Ki-ga mit den anderen Kindern? Wahrscheinlich wären zwei Dinge jetzt wichtig: erstens herausfinden, warum die Geschwisterrivalität so groß ist und latente Aggression besteht. Und zweitens eindringliches Ermahen bei allen harschen Übergriffen gegen die Schwester so wie bei den jungen Kleinkindern, die noch keine echte Empathie verspüren. Ihr Sohn muss schon wissen, dass Sanftmut anderen Menschen gegenüber eine Regel, ja ein Pflicht unter Menschen ist, die zu verletzen zumindest eine intensive Belehrung nach sich zieht. Ansonsten ist natürlich Induktion weiterhin wichtig. Viele Grüße PS: "Mein" Medikament gegen Blähungskoliken ist die Erfindung eines Apothekers, dessen Namen ich nicht mehr erinnere. Lange Zeit gab es dieses Präperat als Fertigarznei.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.09.2009