Frage: Verschiedenes

Sehr geehrter Herr Posth, mein Sohn ist jetzt 19 Monate. Im Sommer hat er schon mal eine ganze Weile durchgeschlafen. Wenn er durst hatte, so hat er selbst getrunken (eine Flasche Wasser steht im Bett) und ist dann wieder eingeschlafen. Leider funktioniert das seit geraumer Zeit überhaupt nicht mehr. Er geht wie gewohnt ins Bett und schläft dann meist ohne Probleme alleine ein. Aber wenn er nachts wach wird, setzt er sich auf und schreit. Beruhigen im Bett ist nicht möglich-er will mit ins Elternbett, wo er dann sofort einschläft. Woher kommt dieser Rückschritt? Was können wir tun? Außerdem hat er seit 4 Tagen Angst vor seinem eigenen Schatten. Er reagiert panisch und traut sich nicht mehr, sich zu bewegen. Außerdem hat er auch Angst, wenn ich in diesem "Schattenzimmer" bleibe (und er bei Papa ist). Er beruhigt sich erst, wenn das Licht wieder aus ist (was er sofort fordert, sobald er den Schatten erblickt). Wie kann ich ihm die Angst nehmen? Viele Grüße Simone

Mitglied inaktiv - 15.09.2008, 08:46



Antwort auf: Verschiedenes

Stichwort: Albträume Liebe Simone, die plötzliche Angst vor dem Schatten und das nächtliche Wachwerden und zu den Eltern ins Bett kriechen gehören zusammen. Ihr Sohn leidet an Ängsten, wobei die Unterscheidung zwischen "Entwicklungsangst", also altersbedingter, normaler Angst und echter phobischer Angst manchmal schwer zu treffen ist. Gibt es denn Angsterkrankung in Ihrer Familie? Die Schattenangst kann man einem Kind nur schwer nehmen. Der Schatten ist ja physikalisch nicht fassbar und von daher nur ein sinnliches Phänomen. Das einzige, was Sie versuchen können, ihm Schattenspiele mit den Fingern an der Wand zu machen und ihm dabei ganz klar zeigen, dass es ihre spielerischen Finger sind, die sich da abbilden. Der Schatten wird also beherrschbar durch Sie. Spielen Sie aber etwas Lustiges. Die Alpträume, die Ihren Sohn nachts erschrecken, können Sie ihm nicht nehmen. Sie können ihm aber die gewünschte Sicherheit bei Ihnen geben, in dem Sie Ihren Sohn einstweilen nachts bei Ihnen schlafen lassen, wenn er möchte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.09.2008