Frage: unangenehme frage

hallo Dr. Posth, ich weiss nicht wen ich sonst fragen könnte und traue mich jetzt einfach bei Ihnen, meine Grosse ist 5 geworden und in letzter Zeit greift die einfach in die Strumpfhose in den Scheidenbereich und legt sich oftmals dabei hin, Ihr ist es auch egal ob gerade besuch da ist oder nicht und letztens hat sie sich halbliegend aufs Sofa gesetzt und unten immer daran rumgezupft, dann habe ich einfach gefragt was sie da täte und warum, sie antwortete mir ganz trocken, dass es so schön kitzelt*schreckkrieg* sie ist gerade 5, was soll ich denn nur sagen oder wie soll ich mich verhalten, ist es normal, dass Mädchen in diesem Alter schon so etwas verspüren??? und legt sich das wieder?? vielen dank und LG

Mitglied inaktiv - 13.02.2006, 12:49



Antwort auf: unangenehme frage

Stichwort kindliche Masturbation Hallo, da müssen Sie keinen Schreck bekommen, denn erste sexuelle Regungen und auch Gefühle treten in diesem Alter eigentlich bei allen Kindern auf. Ab etwa 3-4 Jahren entwickelt sich der Sexualtrieb beim Kleinkind. Allerdings verläuft das unterschiedlich stark, so daß das die Eltern in den meisten Fällen so gut wie nichts davon mitbekommen. Im Ki-ga sieht das schon anders aus. In der Kleinkindgruppe werden auf mehr oder weniger versteckte Weise solche Empfindungen und Gefühle im Spiel immer wieder ausgetragen (z.B. die Doktorspiele). In der Regel treten stärke sexuelle Empfindungen im Kindesalter nur phasenweise auf und lassen dann wieder nach. Es kann aber sein, daß sich das Bedürfnis nach Selbststimulation, also Masturbation, steigert und dauerhaft erhält. Solche Kinder leiden meist an zuwenig Zuwendung und fühlen sich vernachlässigt. An diesem Punkt sollten die Eltern dann konkret arbeiten. Außerdem ist wichtig, den Kindern zu erklären, daß sie nichts Böses tun, daß sie aber solche Praktiken nur für sich alleine unter Ausschluß der Öffentlichkeit vornehmen sollten. Am besten erklärt man das mit gesellschaftlichen Konventionen. Solche in einfachen Worten! geführten Gespräche sollte man gleich zum Anlaß nehmen, dem Kind ohne Angstmacherei! einzuschärfen, daß keine erwachsene Person sich daran beteiligen darf. Sollte der Versuch doch gemacht werden, sollte das Kind das sofort erzählen, egal, was der Erwachsene dazu gesagt hat. Diese Mißbrauchsprävention ist unabdingbar und sollte z.B. in Ki-gä immer wieder auch einmal allgemeines Gesprächsthema sein. Viele grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.02.2006