Frage: Suche Ausweg aus Aggressions-/Trotzreaktion(18Mon.)

Lieber Herr Posth, unser Sohn(18 Monate alt) ist ein sehr fröhlicher, offener & mir scheint größtenteils zufriedener kleiner Mensch. Nur ab und zu, wenn er nicht seinen Willen bekommt & das bekannte Nein ertönt,wird er gnatzig.Wir haben bis jetzt versucht einen Mittelweg zu gehen, aus:ihm seinen Willen geben,wenn es möglich ist und Nein sagen,wenn es wirklich nicht gut ist für ihn.Seit ca.4 Wochen bekommt er nun Wutanfälle, wobei er seinen Kopf gegen den Schrank, die Tür oder den Fußboden haut.Ich schreite immer gleich ein, nehme ihn in den Arm und sage ihm sehr lieb,daß das nicht gut ist.Doch meistens reißt er sich los und tut es wieder und wieder.Er gibt mir auch zu verstehen, daß er nicht angefaßt werden will.So ein "Anfall" dauert ca.5 bis 7 Minuten.Er schreit so laut, als würde sein Leben daran hängen,läßt sich nicht beruhigen.Einerseits ruft er nach Mama oder Papa & andererseits sollen wir ihn nicht berühren.Wir sind sehr traurig.Haben Sie einen Rat? Was können wir tun? LG K.

Mitglied inaktiv - 02.01.2007, 23:12



Antwort auf: Suche Ausweg aus Aggressions-/Trotzreaktion(18Mon.)

Stichwort: autoaggressives Verhalten Hallo, Ihr Sohn scheint ein recht impulsives Wesen zu besitzen. Das kann er auch haben, wenn er ansonsten sehr ausgeglichen und zufrieden ist. Seine aggressiven Gebärden, die bei Kleinkindern durchaus auch gegen sich selbst zum Einsatz kommen, entsprechen derselben Veranlagung. Die macht sich im zweiten Lebensjahr altersentsprechend zunehmend bemerkbar. Allerdings lassen diese Wutanfälle, wenn es nicht nach dem Kopf des Kindes geht, mit der Zeit wieder nach. Dies geschieht mit umso größerer Wahrscheinlich, je verständnisvoller die Eltern damit umgehen. Denn Schimpfen und selber Wut ausleben am Kind peitschen das ungeliebte Verhalten beim Kind nur weiter auf. Im Grunde machen Sie es vollkommen richtig. Das Kind muß so weit möglich gegen Verletzungen durch sich selbst geschützt werden. Dann wartet man geduldig ab, bis Beruhigung einkehrt und tröstet dann sein Kind für den erlittenen Stress. Seinem Wunsch und Drängen nachgeben sollte man aber nur dann, wenn es sinnvoll erscheint. Alle anderen Verbote und Untersagungen sollte man trotz des Anfalls durchziehen, damit der Anfall vom Kind nicht als Instrument durch Durchsetzung seiner Ziele mißbraucht wird. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2007