Frage: sehr aktives, "hektisches" Baby

Lieber Herr Dr. Posth, unser Sohn ist knapp 6,5 Monate alt und sehr, sehr aktiv, eigentlich ein kleiner Hektiker. Das hat uns auch schon unser Kinderarzt bestätigt und als er noch kleiner war uns geraten, ihn viel und sicher herumzutragen, beruhigend mit ihm zu sprechen. In den ersten Monaten haben wir ihn auch fast dauernd getragen, da er kaum abgelegt werden wollte, er liebt es eigentlich immer noch am meisten, vom Arm aus Beobachtungen und Entdeckungen zu machen. Dann ist er sehr, sehr aufgeweckt, sehr interessiert an seiner Umgebung, lacht viel, wirkt sehr kontaktfreudig, wobei er in letzter Zeit deutliche Unterschiede zwischen Bekannten und Fremden macht (da ist er zögerlicher). Möchte nach allem Greifen. Für kurze Zeit fühlt er sich jetzt auch auf einer Spieldecke wohl, da probiert er dann aus sich zu drehen, untersucht Spielzeug usw. Er bewegt sich dabei im Vergleich zu anderen Babys extrem viel, rudert die ganze Zeit mit Armen und Beinen, macht auch sehr viele laute Töne, zunächst immer vor Freude, dann geht das irgendwann in wütendes Gemecker über, vor allem wenn irgendwas noch nicht so klappt wie er möchte (er kann sich vom Rücken auf den BAuch rollen, zurück geht es nocht nicht). Er kann wirklich völlig überdreht wirken (atmet ganz, ganz schnell, wirft sich hin und her), beruhigt sich dann aber meist, wenn wir ihn wieder hochnehmen. In seinem Bettchen fühlt er sich auch mal längere Zeit wohler, vielleicht weil das ein abgegrenzterer Raum ist?? Es ist ansonsten wirklich schwierig für uns, einerseits seinem Drang nach Aktivität und neuen ERfahrungen gerecht zu werden und andererseits zu verhindern, dass er überdreht. Gut funktioniert das eigentlich nur beim Babyschwimmen, das liebt er (obwohl die anderen Eltern ihm da auch schon den Beinamen "der Wilde" verpasst haben). Auch bei seiner Nahrungsaufnahme wirkt er fast hektisch, hat sich nich länger als drei-fünf Minuten gestillt (und in dieser Zeit aber offenbar sehr viel und schnell getrunken) und sein Mittagsgläschen möchte er in einem ähnlichen Tempo gefüttert bekommen. SChlafen tut er nachts meist ganz gut, tagsüber hat er Probleme einzuschlafen. Wir würden gerne wissen, ob Sie noch Ideen haben, wie wir ihm mehr Ruhe geben können und auch, ob sich das etwas legt mit der Zeit. Wir finden unseren Sohn natürlich absolut toll und liebenswert, machen uns aber doch etwas Sorgen. Vielleicht sind wir auch nur so irritiert, weil wir beide (mein Mann und ich) eher ruhig sind? Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen Krissie PS.: Ihre freundliche Beratung in diesem Forum gefällt mir sehr gut, daher auch diese lange Frage an Sie, auch wenn es vielleicht keine Entwicklungsfrage ist?

Mitglied inaktiv - 14.07.2002, 16:53



Antwort auf: sehr aktives, "hektisches" Baby

Hallo Krissie, uns geht es mit Torben (7 Monate) genauso. Er ist richtig zappelig. Auf dem Rücken bleibt er nur selten liegen, er dreht sich sofort auf den Bauch und schreit dann, weil er nicht dahin kommt, wo er hin möchte. Einigermaßen zufrieden ist er nur, wenn ich ihn hinsetze (er kann frei sitzen, wenn man ihn hinsetzt, sich aber noch nicht selber hinsetzen). Ich weiß, dass man das nicht tun soll, aber wenn er doch so am zufriedensten ist... Ich trage ihn auch viel mit mir herum, aber auch dabei ist er immer aktiv mit Händen und Füßen, selbst beim Füttern wie bei Euch. Mein Kinderarzt sagt, er sei ein sehr aktives, motorisch weites Kind (wobei ich das motorisch weit etwas anders sehe!) und sehr aufgeweckt. Naja, aber ich habe eben doch Angst, dass da noch was anderes hinter steckt wie Hyperaktivität (ADS-Syndrom) oder ähnliche Krankheiten. Ich bin gespannt auf die Antwort von Dr. Posth. Liebe Grüße Sabine

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 13:55



Antwort auf: sehr aktives, "hektisches" Baby

Liebe Krissie, ich fürchte, Sie müssen Ihren Kleinen erst einmal so nehmen, wie er ist. Natürlich können sie versuchen, viel mit ihm herauszugehen und ihn mit den Geschehnissen draußen abzulenken. Sie können auch einmal ausprobieren, ob beruhigende Musik sich auf sein Verhalten günstig auswirkt. Ablenken ist wichtig und sein Interesse auf bestimmte Sachen richten; da wissen Sie sicherlich besser, womit das bei Ihrem Sohn gehen könnte. Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 15.07.2002, 14:50