Frage: Schreiattacken

Hallo Dr. Posth, ich verstehe meine Tochter nicht mehr. Sie ist jetzt 2 1/4 und trotzt ohne Ende. Sie fängt an zu schreien, wenn sie z. B ihre Hose wieder anziehen soll, die sie sich gerade ausgezogen hat. Sie brüllt dann bis zu 40 min. Zwischendurch frage ich dann, ob ich ihr helfen soll. Dann schreit sie, ich will die Hose nicht anziehen. Dann wenig später: ich will die Hose anziehen. ich frage: soll ich Dir helfen? Sie: ich will die Hose nicht anziehen! Da komme ich einfach nicht mit klar. Immer dieses Widersprüchliche. Dann plötzlich ist sie wieder völlig normal, als wenn man einen Schalter anmacht. Das kann ich einfach nicht begreifen und ich weiss einfach nicht, wie ich reagiern soll. Ich habe das Gefühl, dass sie mich richtig austestet.

Mitglied inaktiv - 28.05.2007, 12:46



Antwort auf: Schreiattacken

Stichwort: frühe Ambivalenzkonflikte Hallo, was wie "Austesten" der Eltern wirkt, ist in Wirklichkeit "verzweifelte Unentschiedenheit". Das Kind weiß in solchen Moment selber nicht, was es eigentlich möchte und leidet daran. Der Trotz entsteht hauptsächlich dann, wenn eine stärkere Macht als die eigene Bestimmungsmacht, die erzieherische Macht der Eltern, es zu einer Lösung drängen möchte. Das ist in deisem Moment genau das Falsche, was man tun kann. Sie könnten Ihrer Tochter dannn allerdings ein Angebot machen, indem Sie ihr sagen, Sie hätten eine Idee, was zu tun ist. Nehmen Sie irgendeien einigermaßen logischen Grund, warum das Anziehen der Hose wichtig sein könnte und machen Sie ihr ein entsprechenden Vorschlag. sie dürfen Sie auch fragen, ob Sie ihr helfen können. Lassen Sie ihr aber die letzte Entscheidung. Verweigert sie sich weiter, dann sagen Sie ihr, Sie würden ihr gleich wieder helfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.05.2007