Frage: Schnauben beim Füttern

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn (8 Monate alt) hat sich in den letzten Wochen – nachdem er zwei Monate lang vorbildlich gegessen hat - angewöhnt, nach jedem Löffel so zu schnauben, dass der Fütternde in einem richtigen „Breiregen“ steht. Nun habe ich zwei Wochen lang immer ganz streng „Nein!“ gesagt, wenn er wieder so geschnaubt hat, er hat mich dann aber jedes Mal ganz ratlos angeschaut oder gelacht. Können Babys in seinem Alter schon verstehen, wenn sie etwas nicht dürfen? Soll ich sein Verhalten vielleicht lieber ignorieren? Vielen Dank für ihre Antwort!

Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 12:53



Antwort auf: Schnauben beim Füttern

Stichwort: Nein-sagen Hallo, über die Umstände des Nein-sagens gibt es im gezielten Suchlauf eine ganze Kolumne von Antworten. Säuglinge mit 8 Monaten haben auf jeden Fall noch Schwierigkeiten im Verständnis der Botschaft des Neins. Nur durch den barschen Tonfall und die andere Mimik im mütterlichen Gesicht erkennen auch schon die älteren Säuglinge, dass nein! etwas besonderes heißen muss, das zum Abbruch der Handlung führen soll. Aber das zu verstehen dauert natürlich ein bißchen und durch Erschrecken oder Wortgewalt schon den Säugling erziehen zu wollen, halte ich für bedenklich. Ihr Sohn hat ja nur ein mehr oder weniger lustigen Spiel entdeckt, das er nun gerne weiter spielen möchte. Dass er damit seine Mutter verärgert, ist für ihn nicht nachzuvollziehen. Da Sie aber etwas tun müssen, denn Sie wissen nicht, wielange dieses Spiel noch gehen soll, können Sie freundlichere Methoden anwenden als ein barsches Nein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.03.2008