Frage: Rückzug

Lieber Dr. Posth, unser Sohn,23 M(lange Schreib.),war von Anf. an zurückh ggü anderen Ki.Das hat sich mit der Zeit gelegt.(Pekip vom 3.M an,seit 6M gemeinsame Spielgr).)Mit offensiven,lauten Kinder kann er auch heute noch nicht umgehen.Er zieht sich dann zurück.Wehren kann er sich gar nicht.Ist tief betroffen, wenn er angegriffen wird.Geht aber z.B. auch auf,ihm symp.,Kinder zu und spielt mit ihnen.In den letzten 2 Wo aber ist das ganze wieder ganz schlimm geworden.Wenn wir zur Spielgruppe, zu Freunden oder zum Spielplatz fahren sagt er im Auto plötzl,daß er nach Hause will.Habe bis jetzt gesagt,wir versuchen es und wenn er will fahren wir wieder.Er hat sich dann aber nach längerer Zeit in meiner Nähe wieder gefangen,nichts mehr gesagt und gespielt.Ok so?Oder angepasstes Verh seinerseits?Auch nimmt er nichts mehr(Kekse,Apfel etc.)von Kindern u Erwachsenen an,die er schon lange kennt.Dreht sich verschämt weg und will daß ich die Sachen nehme und ihm gebe.Woher kommt das?Herzl Dank

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 06:50



Antwort auf: Rückzug

Hallo die Dynamik in einer Kindergruppe ist hoch und viele versteckte einzelnen Aktionen bekommen die Eltern gar nicht mit. Das gilt auch schon für die ganz Kleinen in der Gruppe. Wenn nun eine selbst-unsicheres Kind ungünstige Erfahrungen sammelt und seinen ohnehin schwachen Selbstwert nur nachteilig bekundet erlebt, dann entwickelt es schnell Schüchternheit und Unsicherheit in der Kommunikation mit fremden Personen. Um aber weiter kommunizieren zu können, sucht es sich "Mittelsmänner", die ihm das verschaffen, was es sich nicht getraut direkt anzunehmen. Die Eltern sind natürlich die sichersten "Mittelsmänner". Eine Zeitlang kann man das mitmachen. Sind die "Fremden" dann aber mehr und mehr zu Bekannten geworden, ist es besser, das Kind allein agieren zu lassen, sich aber dahinterzustellen und den Rücken zu decken. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.09.2010