Frage: Recht anstrengend 2,5 Jahre

guten tag dr. busse, ich habe 2 kinder 2,5&8 monate. mein großer war von anfang an recht anstrengend. in seinem bett hat er bis auf 2 mon. nie geschlafen, immer nur bei uns.Es war mir auch nicht möglich ihn daran zu gewöhnen er hat nur geschrien,sich nie beruhigen lassen.das ist bis heute so. ich versuche ihn immer um 20 uhr ins bett zu legen. er liegt dann mit uns im bett.es dauert manchmal 2 std. bis er dann eingeschlafen ist,obwohl er keinen mittagsschlaf hält. hinzu kommt das er im moment wegen jedem mist rumbrüllt & sich nicht beruhigen lässt.wenn etwas nicht geschieht so wie er es will.es ist bei fast allem so das man diskutieren muss was dann in noch mehr brüllerei ausartet.Zudem fängt er dann auch an zu hauen,wobei mir das unerklärlich ist,denn wir hauen nie!Mir ist selbst nie aufgefallen das er das von einem anderen kind haben könnte. Woher hat er das hauen nur? Ab Juli gehr er in den Kiga & mir grauts schon! So kann ich ihn doch nicht dahin schicken!

Mitglied inaktiv - 26.03.2007, 11:58



Antwort auf: Recht anstrengend 2,5 Jahre

Hallo, auch wenn ich nicht Dr. Busse bin, schreibe ich Ihnen ein paar Zeilen. Ihr älterer Sohn befindet sich ganz offensichtlich im Trotzalter. Was das heißt, können sie in meinem Langstext, link oben links, Teil 3, und im gezielten Suchlauf unter "Trotz" nachlesen. Kinder trotzen nicht, um ihre Eltern zu ärgern. Sie ertrotzen sich ihr Selbständigsein. Da Selbständigkeit nur durch Loslösung erfolgreich ist, und zwar Loslösung aus der primären Mutterbindung, muß eine gewisse Macht oder kraft aufgewendet werden. je nachdem, wie ein Kind geartet ist, und je nachdem, was es im ersten und zweiten Lebensjahr mit seinen Eltern erlebt hat, fällt der Trotz auch schon mal sehr heftig aus. Aggressiv veranlagte Kinder schlagen in ihrer Impulsivität auch schon einmal Mutter oder Vater. Aber diese Form von elterlicher Mißhandlung wiegt leichter als eine Feder gegenüber der umgekehrten Version. In der Trotzphase spielt der Vater eine entscheidende Rolle, da er dem Kind als Vorbild für die Loslösung dient. Ist er präsent und dem Kind gut verfügbar, fällt der Trotz sehr viel milder aus. So ist z.B. auch der Vater sehr wichtig beim Zubettbringen des Kindes. Aber so schnell funktioniert das nicht. Er muß sich erst die Gunst des Kindes erarbeiten, um die Ehre zu haben, es füttern, wickeln und zu Bett bringen zu dürfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.03.2007