Frage: Plötzliches Abstillen

Sg. Dr. Posth! Mein Kia riet mir zu raschem Abstillen nachdem meine Tochter (10 Mon, 68cm, 7100g) nach 2 Infekten 400g abgenommen hatte. Die Endorphine in der Muttermilch ließen sie sich mit zu wenig begnügen, sagte er. Meine Tochter nahm bisher wenig Brei zu sich (3 Löffelchen pro Mahlzeit), nimmt auch keine Flasche oder Schnuller, oder Daumen ect. Die Stillabstände sind sehr kurz, 1-2 Stunden, ich dehne sie gerade unter großem Protest meiner Tochter auf drei Stunden aus. Könnte ihr rasches Abstillen emotional schaden? Wie könnte ich sie optimal durch diese Zeit begleiten? Vielen Dank im Voraus! Babymoon

Mitglied inaktiv - 17.11.2008, 09:13



Antwort auf: Plötzliches Abstillen

Hallo, von Endorphinen in der Muttermilch ist mir nichts bekannt. Auch dass Endorphine so zufrieden machen sollen, dass kein Hunger mehr zustande kommt, ist meines Wissens frei erfunden. Aber Ihre Tochter ist in der Tat klein und leicht, und das könnte auch mit dem nahezu ausschließlichen Stillen zusammenhängen. Es gibt die Situation, dass Muttermilch kalorisch nicht (mehr) genügt, um den Säugling ausreichend zu ernähren. Und das ist dann oft keine quantitative Problematik, sondern eine qualitative. Theoretisch lässt sich Muttermilch auf ihre Reichhaltigkeit untersuchen. Ob sich das bei 10 Monaten Kindesalter noch lohnt, bleibt die Frage. Besser ist natürlich reichlich zufüttern, auch auf die Gefahr hin, dass die Muttermilch dann ausbleibt. Dazu wählt man am besten eine adaptierte I-er Milch. Akzeptiert der Säugling nun aber keine Flasche mehr, bleibt einem nur der Weg, das Trinken über eine Lerntasse zu besorgen. Die Säuglinge machen das sehr gerne und viel früher, als es noch keine Sauger gab, ging es immer so. Viele Grüße.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.11.2008