Frage: Ospolot

Hallo Dr. Posth, ich habe eine Frage bzgl. des Medikamentes Ospolot. Mein Sohn bekommt dieses Medikament aufgrund einer Entwicklungsverzögerung, vorallem ist die Sprache betroffen. Er hat eine Rolando- Epi, aber ich habe noch nie einen klinischen Anfall beobachten können. Er nimmt es seit 1 Monat und hat in dieser Zeit sprachlich wirklich massive Fortschritte gemacht.Auch die Konzentration hat sich stark verbessert. Die einzige Nebenwirkung ist eine Kurzatmigkeit bei starker Belastung und etwas mehr Schlaf. In der Klinik sagte uns der Arzt damals, er soll morgens und abends eine halbe Ospolot 50 einnehmen, da er ja keine Anfälle hat und der Befund nicht stark ausgeprägt ist. Jetzt waren wir wegen etwas anderem in einer anderen Klinik und der Arzt dort meinte, Ospolot muß IMMER nach Korpergewicht dosiert werden sonst hat es keinerlei Wirkung. Den Eindruck habe ich nicht... Bin jetzt verunsichert. Was meinen Sie dazu? Nebenwirkungen :-( LG und Danke!!!

Mitglied inaktiv - 15.10.2007, 08:57



Antwort auf: Ospolot

Hallo, genau genommen haben beide Ärzte Recht. Wenn ein Kind Anfälle hat, und das gilt auch für die "gutartige" Rolando-Epilepsie, die eben leider nicht immer so gutartig ist, muß die antiepileptische Therapie nach dem Körpergewicht in der Dosis eingestellt werden. Sonst ist die Therapie praktisch wirkungslos und man muß mit weiteren Anfällen rechnen. Hat Ihr Sohn denn auch sicher nachts keine Anfälle? (wäre typisch für Rolando-Epilepsie). Hat man aber nur einen EEG-Befund wie vermutlich bei Ihrem Sohn, dann braucht man eigentlich gar nicht zu behandeln. Denn nur EEG-Kosmetik ist kein Grund für eine antiepileptische Therapie. Ihr KiA wird wahrscheinlich befürchtet haben, daß die Sprachentwicklungsproblematik etwas mit der epileptischen Vernanlagung zu tun haben können und hat deswegen wenigstens eine Einschleichdosis verordnet. Und siehe da, es hat gewirkt, jedenfalls hat es so den Anschein. Ob die Verbesserung der Sprache tatsächlich etwas mit der Gabe von Ospolot zu tun hat, wissen weder Sie noch der Arzt. Aber das zeitliche Zusammentreffen suggeriert diese Ansicht. Die bemerkten NW sollten Sie unbedingt weiter beobachten lassen. Ansonsten sollten Sie erst einmal so weiter machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.10.2007