Frage: Nochmal Nachfrage

Hallo Dr. Posth! Bitte entschuldigen Sie, ich schreibe nochmals wg. Unseres Sohnes (gerade 3), Stichwort „Entthroungstrauma“, bei Ihnen in der Praxis gewesen im Februar 08. Erinnern Sie sich? Derzeit will er weiterhin gefüttert werden, sagt, er kann nicht stehen, nicht laufen, nicht sitzen, spricht oft in Babysprach, ist sehr quengelig (außer, wenn ich alleine etwas mit ihm unternommen habe,dann ist er etwas besser „drauf“, will aber trotzdem gefüttert werden).. Das geht jetzt schon seit etwa November/ Oktober letzten Jahres so. Ich bemühe mich wirklich, war letzte Woche 4x einen halben Tag nur allein mit ihm unterwegs, abends war dann auch wirklich Papa gefragt, zum Zu-Bett-gehen. Wird denn diese „Babyphase“ denn noch lange anhalten? Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollte man diesen regressiven Wünschen auch voll entsprechen, ihn also füttern, tragen etc.? Ist nur manchmal halt schwierig wegen Baby von 10 Monaten auf dem Schoß...

Mitglied inaktiv - 12.05.2008, 06:25



Antwort auf: Nochmal Nachfrage

Hallo, sicher weiß ich noch Bescheid. eine derart hartnäckige, regressive Reaktion kommt - zugegeben- selten vor. Ich kann Ihnen im Moment auch nicht sagen, warum das im Falle Ihres Sohnes so ist. Gewöhnlich ändert sich dieses Verhalten sofort, wenn die innere Spannung nachlässt und das "Trauma" überwunden ist. Geht es denn nicht so, dass ein Anderer als Sie die "Mutterrolle" für Ihren Sohn zeitweise übernimmt, also z.B. eine Großmutter oder Tante und Sie dann frei bleiben für das wahre Baby? Es gäbe vielleicht auch noch eine andere Möglichkeit: Bitten Sie Ihren Sohn expilizit, dass er das wahre Baby füttert und vielleicht auch einmal wickelt (und damit automatisch wieder zu seiner tatsächlichen Altersklasse zurückfindet). Im Stolz darauf, der "Größere" zu sein, bleibt es dann vielleicht bei seinem altersgemäßen Verhalten. Viele Grüße und viel Erfolg. Sie können mitr gerne wieder berichten.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.05.2008