Frage: Nachtschreck

Hallo Ich habe einen 5-jährigen Sohn der seit er 3 Jahre ist am Nachtschreck leidet.Am Angang war es wöchentlich,dann mal häufiger und dann hatten wir 6 Monate Ruhe.Seit ein paar Wochen ist es wieder so das er ca. 2-3 mal in der Woche diesen Nachtschreck hat.Wir haben damals mit unserem KIA gesprochen,waren bei einer Beratungstelle.Laut dieser machen wir alles richtig,d.h. wir haben wieder den Mittagsschlaf damals eingeführt,jeden Abend gleiches Abendritual,es wird über den Zag gesprochen,auch Auszeit von seinen jüngeren Geschwister.Mein Sohn ist ein sensibler,ruhiger Mensch.Für mich ist dieser Nachtschreck schlimm,denn ich habe immer das Gefühl das ich ein "anderes" Kind habe.Ich weiß das es für ihn ncht schlimm ist.Wir haben jetzt seit ca. 2 Wochen den Mittagsschlaf weggelassen,weil wir gemerkt haben das er abends sehr lange noch wach im Bett liegt.Es klappt auch sehr gut.Muss ich mir Sorgen machen?Gibt es noch Dinge die ich tun kann? Danke!

von DDJ81 am 07.05.2012, 07:11



Antwort auf: Nachtschreck

Hallo, nein, leider können Sie sonst nichts tun. Der Nachtschreck oder Pavor nocturnus ist ein Schlafstörung, die im Gehirn des betroffenen Kindes stattfindet. Es kommt sozusagen zu einem Kurzschluss zwischen den emotionalen Zentren (vermutlich der Amygdala) und den motorischen Zentren. Aber es entsteht kein Weckreiz und das Bewusstsein schaltet sich nicht ein. Daher wird das Kind nicht wach und verhält sich absolut "fremdgesteuert". Das Kind richtig wachzumachen ist zwar möglich führt aber zu einem Ausnahmezustand wie nach einem Albtraum. Lässt man das Kind in Ruhe und schläft es schließlich weiter, vergisst es die gemachten inneren Erlebnisse vollständig. Im Schulalter hört das Geschehen in den meisten Fällen von allein auf. Theoretisch könnte man dem Kind Beruhigungsmittel geben und der Pavor nocturnus hört auf. Aber das hat man nur versuchsweise gemacht. In der Praxis wird das nicht empfohlen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.05.2012