Frage: Loslösung

Lieber Dr. Posth, vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. Unsere Tochter bald 2 Jahre - forumsgerecht "erzogen" - wendet sich seit einiger Zeit verstärkt d. Vater zu. Ich bin aber weiterhin hoch im Kurs. Abends wollte sie nun schon 4x von ihm in d. Schlaf begleitet werden. Nun hat sie Momente (grad erkältet) wo sie plötzlich den Papa wegschickt und kurz bestimmt etwas kreischend reagiert & ihn mit dem Arm fuchtelnd wegschickt, wenn er z.B. zu uns beiden auf die Couch kommt. Ist so etwas normal o. Loslösungsproblem? Der Papa ist zur Zeit etwas geschafft u. daher ungeduldiger u. ist vor d. Kind mir gegenüber "grantiger", genervter und meckert schneller. Kann dies daran liegen, sozusagen Partei ergreifen? Möchte so was verhindern, aber mein Freund kann da nicht aus seiner Haut. Ich bin dann oft auch innerlich traurig, was sie vielleicht spürt. Vielen Dank, dass Sie hier so wertvoll unterstützen. Ihr 3. Buch ist übrigens auch wieder klasse. lg Ankup

von Ankup am 12.08.2013, 08:25



Antwort auf: Loslösung

Hallo, der Erfolg der Loslösung hängt natürlich auch wieder stark von dem Verhalten der Bindungsperson ab, die in diesem Fall der Vater ist. Dass Kinder vorübergehend etwas regressiv reagieren und zur Mutter zurück tendieren, wenn sie kranak sind, oder bekümmert oder ängstlich, ist ganz normal. Aber sobald die kleine Krise vorüber ist, sollte sich das Interesse für den Vater sofort fortsetzen. Und da ist dann auch der Vater selbst gefragt, der eben gute Bindungsangbote machen muss und sich als ebenso einfühlsam und vertrauenswürdig erweisen, wie es die Mutter ist. Es ist dann immer schade, wenn das den Vätern nicht so richtig bewusst ist, und sie sich dann auf den Standpunkt zurückziehen, ihr Kind wolle doch sowieso nur zur Mutter. Die Kinder spüren diese Haltung wie kleine Seismographen. Vielleicht können Sie Ihren Freund ja noch davon überzeugen, wie wichtig auch er für seine Tochter ist. Viele Grüße und danke für Ihr Lob. Es freut mich, dass Ihnen auch mein 3. Buch gefällt (das ja den Bogen von der Psychologie zur Erziehung noch viel weiter spannt).

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.08.2013



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