Guten Morgen!
Meine Tochter, 21 Mon, ist ein sehr ängstliches und schüchternes Kind. Es fing mit 1 Jahr an. Nun hatte sie bis vor ca 1,5 Mon auch vor ihrem Vater Angst und wollte nicht in seiner Nähe sein. Jetzt ist es so, dass sie, wenn er da ist, nur noch bei ihm sein will. Wenn wir spazieren sind darf nur er sie tragen oder sie will nur an seiner Hand laufen. Mich freut das sehr. Hat erst jetzt die Loslösung begonnen? Er bemüht sich jetzt sehr um sie. Sie ist ein Frühchen, wurde sondiert und ißt jetzt noch sehr zögerlich, teilweise stille ich sie noch. Die Kombi ist für sie scheinbar gut. Füttern läßt sie sich wenn abends eher von ihrem Vater, ansonsten will sie alleine essen. Ich stille sie nur nach ihrem Bedarf, sie sagt es dann. Sie kann schon ca 80 Wörter sinngemäß sprechen. Machen das alle Kinder in dem
Alter?
Viele Grüße & vielen Dank,
Susanne
von
Sommerwiese2
am 21.05.2012, 09:15
Antwort auf:
Loslösung
Liebe Susanne, die deutliche Hinwendung Ihrer Tochter zum Vater ist definitiv als Loslösung zu verstehen. Sie kommt zwar etwas später als gewöhnlich, aber Ihre Tochter hatte als ehemaliges "Frühchen" wohl auch noch einiges an Bindungserfahrung aufzuarbeiten. Möglicherweise kommt auch die Wiederannäherungskrise später oder ist schon abgelaufen und Sie haben Sie zur Bindungsphase dazu gezählt. Interessant ist, dass Ihr Mann abends beim Füttern Ihnen vorgezogen wird, was soviel heißt wie, Ihre Tochter viel mehr Kompetenz in der Erhährungsfrage erlangen. Das Bedürfnis, immer noch gestillt zu werden, ist eher das Gegenteil mit Erhalt säuglinghafter Ernährungsstrukturen. Das sollte bald überwunden sein. Aber wie gesagt, Frühgeborene erleben einen etwas anders verlaufenden Zeitplan. Viele Grüße
PS. 80 Wörter sind für dieses Alter wirklich viel.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.05.2012