Hallo Dr. Posth,
Sohn 24Mon. sicher gebunden, nicht fremdbetreut, als Säugling viel getragen, nie schreien gelassen, schläft im eigenen Bett im Elternschlafzimmer, forumsgem. erzogen. Als Säugling sehr anhänglich. Bis 18 Mon. nachts gestillt. Füttern und wickeln die ersten 15 Mon. ausschliesslich durch Mama (Papa viel gearbeitet). Danach hat sich Papa mehr eingesetzt. Anhänglichkeit deshalb auch besser geworden. Papa darf seit 2 Monaten ins Bett bringen. Aber wenn beide Eltern anwesend, ist es im Moment so, dass ausschließlich Mama bestimmte Dinge tun darf, wie füttern oder in den Autositz heben usw. Ist Mama nicht da, darf Papa alles. Verhalten ist nicht immer so, aber oft in letzter Zeit .Ins Bett bringen klappt aber auch wenn Mama da ist. Ist unser Sohn doch noch nicht gut losgelöst oder handelt es sich um zwanghaftes Verhalten (er hat manchmal zwanghaftes Verhalten z.B. muss sein Toast immer in einer best. Art und Weise geschnitten werden). Was können wir tun? Danke + viele Grüße
von
Mylinda
am 23.01.2012, 07:11
Antwort auf:
Loslösung
Hallo, eine gewisse Zwanghaftigkeit findet man in diesem Alter bei sehr vielen Kindern. Das hat etwas damit zu tun, dass sie sich gerade in der Phase befinden, die Welt um sie herum ein bisschen zu ordnen. Dabei stört es sie, wenn immer wieder alles anders ist als gewohnt. Aber diese Phase geht bei normaler Entwicklung vorüber, und dann neigen die Kinder eher zu chaotischen Verhältnissen, zumindest in ihren Kinderzimmern.
Das Bestimmen-wollen, wer von den Eltern was tut, gehört mehr in den Bereich der Sortierung der Machtverhältnisse in der Familie. Kinder beanspruchen frühzeitig Bestimmungsmacht, weil diese ihr Selbst aufwertet und natürlich auch ihre Wünsche und Lust bedient. Dabei kollidieren sie ständig mit der Entscheidungsmacht der Eltern. Solange sie aber schon oder noch Selbstbewusstsein entwickelt haben, kommt das Bedürfnis nach Bestimmen-wollen immer wieder auf den Plan. Daher sollten man dieses Grundbedrüfnis des Menschen nicht unterdrücken. Kann man ihm problemlos stattgeben, sollte man es tun. Ist es wichtig eine andere Entscheidung zu treffen, setzt man als Eltern diese durch, manchmal gegen den Protest des Kindes (Trotz). Beschwichtigende und einfache Erklärungen sind dann allerdings angebracht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.01.2012