Frage: Lacht und lallt nicht/Talent

Hallo Dr. Posth, mein Kleiner (Daniel, *17.08.03) ist ein sehr aufgewecktes und relativ unkompliziertes Kind. Er lächelt viel und strahlt oft übers ganze Gesicht. Allerdings lacht er sehr selten laut, und wenn, dann klingt es nicht wirklich fröhlich. Ausserdem lallt er kaum. Er macht zwar eine Unzahl an verschiedenen Geräuschen (prustet, kreischt, quietscht und "singt"), um seine Stimmungen auszudrücken, aber diese wu-, pu-, gu-Laute macht er nicht mehr (hat er ca. mit zwei Monaten gemacht). An seinem Gehör kann es nicht liegen, er hört offensichtlich sehr gut. Ich würde mir ja keine Gedanken machen, aber meine Cousine hat mir erzählt, dass ihre gleichaltrige Tochter den ganzen Tag plappert und lacht. Ansonsten ist er sehr kräftig (nicht dick, sondern er hat eine ausgeprägte Muskulatur) und ist sowohl grob- als auch feinmotorisch sehr gut entwickelt. Dazu noch eine Frage: Kann man aus der frühkindlichen Entwicklung auf eine spätere Begabung bzw. Interesse schliessen? Bei meinem Mann und mir würde es stimmen. Er ist mit 10 Monaten gelaufen und war immer sehr sportlich, während ich spät gelaufen bin und dafür früh gesprochen habe (bin eine unsportliche Leseratte). Danke für Ihre Antwort und entschuldigen sie den langen Text. Einen schönen Sonntag! Claudia

Mitglied inaktiv - 06.01.2004, 11:50



Antwort auf: Lacht und lallt nicht/Talent

Liebe Claudia, nein zu einem so frühen Zeitpunkt kann man noch nicht voraussagen, welche Vorlieben der Mensch später einmal hat. Was die Lautierungsfreude angeht, da gibt es natürlich große Unterschiede. Längst nicht jeder Säugling plappert oder juchzt und quietscht den ganzen Tag. Wichtig ist, daß sich eine Bindung an die primäre Bezugsperson herausbildet, erkennbar in der Zufriedenheit, im Fremdeln und in der Anhänglichkeit und daß die ersten geistigen Fähigkeiten sich herausbilden, die den Kontakt zur Bezugsperson vertiefen. Stimmt also diese emotionale Bindung, dann wird sich auch die Sprache herausbilden. Ein 100%iges Gehör vorausgesetzt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.01.2004