Frage: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

An alle, ich weiss nicht, ob ich hier im richtigen forum bin, aber ich deponiere es mal hier: mein sohn ist 5 monate und 3 wochen alt. und er ist im grossen und ganzen ein braves baby (sagen alle)! aber momentan komme ich einfach mit ihm und meiner lebenssituation nicht zurecht. er hat schon 7 zähne und die nächsten lassen anscheinend nicht auf sich warten. = teilweise geschrei Habe bis jetzt gestillt, und wegen der zähne habe ich jetzt genug und geben flasche, was ihm gar nicht gefällt =geschrei! Er lehnt eigentlich schon seit der geburt den kinderwagen ab und wenn ich dann doch mal raus will nur für eine stunde oder so = gebrüll! ist er munter will er beschäftigt werden! liegt er am bauch, mag er auf den rücken, liegt er am rücken mag er auf den bauch, meistens mag er es nur wenn ich ihn herumtrage, spielsachen sind ungefähr 10 min. interessant. damit ich zu meiner nächsten verwandtschaft komme oder zu nächten freundin, muss ich 1 stunde autofahren :-( dazu habe wir eine neue wohnung, die ziemlich gross ist und auch meine "aufmerksamkeit" braucht. ich komme zu gar nichts. manchmal möchte ich nur mal in einer zeitschrift blättern und es ist einfach nicht erlaubt. er schläft zwar nachts durch, aber ich fürchte mich am abend schon vorm nächsten tag, wenn ich alleine bin und der haushalt wartet und das kind schreit und meckert und quengelt. und ich nicht mal spazieren gehen kann, weil er mir die strassen im kinderwagen wegbrüllt. was soll ich nur tun. warten?? wir das besser, wenn er älter ist, oder habe ich keine hoffnung auf entspannung? ich denke immer, wenn er mal sitzen kann, und die spielsachen erreicht, wenn er sich selber mal ein bissi beschäftigen kann, dann wird es besser. liege ich da richtig, oder ist das ein aussichtsloser trost? danke für alle antworten und hilfen. Lg B.

Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 09:49



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Liebe Birgit, während die anderen Mütter, die auf Ihre Fragen geantwortet haben, im großen und ganzen von Ihren Schreibabys sprechen, scheint mir, ist das bei Ihnen gar kein so großes Problem. Sie erleben die Schwierigkeiten, die sich automatisch aus der Doppelrolle Mutter und Haushalt ergeben. Dabei sind Kompromisse nahezu immer unausweichlich, wobei die Kompromisse so zu verstehen sind, daß der Haushalt leidet und nicht das Kind. Das Kind steht jetzt erst einmal mit seinen Bedürfnissen im Vorgergrund und das muß von beiden Elternteilen! so gesehen werden. Auf jeden Fall erleichtern Sie sich die Sache durch eine Tragehilfe, damit sie Ruhe haben und arbeiten können und Ihr Sohn zufrieden ist. Daß trotzdem einiges zu Hause liegen bleibt, ist unvermeidlich. Für die Einkäufe nimmt man ab 4-5 Monate einen sog. Sportwagen, damit die Säuglinge an dem Geschehen um sie herum teilhaben können. bis ein Kind über längere Zeit selbstversunken vor sich hin spielt, werden noch viele Monate vergehen. Darauf können Sie also jetzt noch nicht spekulieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.12.2003



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Hallo Birgit, du solltest dir ein Tragetuch zulegen, dann kannst du problemlos deinen Haushalt machen und dein Sohn ist auch zufrieden, weil er bei allem dabei sein kann. Was den Kinderwagen betrifft: Hast du einen Kombiwagen? Dann würde ich dir raten, den Sportwagenaufsatz zu nehmen. Meine Tochter fand es in dem Alter deines Sohnes auch schon langweilig im Wagen zu liegen und nichts zu sehen. Gruss Almut

Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 11:00



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Hallo Birgit, das erinnert mich sehr an meine Situation vor ein paar Monaten. Unser Sohn war auch zwischen dem fünften und dem sechsten Monat teilweise nur am heulen und maulen. Da war ich abends fix und alle. Mit dem Kinderwagen bin ich nur noch in Kombination mit dem Babybjörn rausgegangen. Erst habe ich ihn etwas getragen und er konnte gucken und dann hat er sich ohne Protest in den Kinderwagen legen lassen und hat dort geschlafen. Was den Haushalt betrifft: lass es liegen und mach nur das nötigste. Und noch einen Tipp: such Dir einmal wöchtenlich eine Krabbelgruppe. Der Austauch mit den Frauen hat mir ganz doll geholfen und man hat gesehen, dass jeder mal durch ein Tief gegangen ist und man nicht alleine war. Und dann hast Du noch die Aussicht, dass es wirlich besser wird, wenn Sie selbstständiger werden. Viele Grüße und alles Gute Sybille

Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 11:15



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Also ich hatte auch so ein "Exemplar" im ersten Lebensjahr. Er ist jetzt der zufriedenste und liebenswürdigste Junge überhaupt (naja, zumindest in meinen Augen). Also es wird auf jeden Fall besser. Ich kann Dir nur raten, lass die Wohnung Wohnung sein. Leg Dir ein Tragetuch zu (www.didimos.de, da gibts auch welche zum Ausprobieren), dann binde Dir Dein unglückliches Bündel um (wenn er schreit ist er ja unglücklich). Ich habe meinen Sohn gerade bei Zahnungsphasen oder Krankheit im 1. Lebensjahr manchmal sechs, sieben Stunden so getragen. Wenn Du Deinem Sohn jetzt so viel Zuwendung als möglich gibst, bekommst Du das irgendwann zurück, weil Dein Sohn sich zum richtigen Zeitpunkt auch gut von Dir lösen können wird. Noch zum Trost: Mein erstes Kind (eben mein Sohn) weinte gerade am Anfang recht häufig und viel, hatte mit 16 Wochen bereits den ersten Zahn mit 6 Monaten schon 5. Die erste Nacht und letzte Nacht schlief er mit 6 Wochen durch, dann erst wieder mit 18 Monaten. In den Kinderwagen ging er wenn überhaupt nur schlafend (er schlief bis 18 Monate tagsüber auch noch zweimal eineinhalb Stunden) oder vielleicht für 20 Minuten ab 6 Monaten, wenn ich ihn auf den Bauch legte und das Verdeck hochgemacht habe. Von mir abgewandt schieben konnte (wollte aber auch nicht) ich ihn nie, er musste mich (oder eine andere Bezugsperson) immer sehen. So kam es, dass er auch in gesunden Zeiten pro Tag mindestens 5 Stunden im Tuch verbracht hat bei uns am Körper. Als er anfing zu krabbeln, wurde das weniger. mit 11 MOnaten konnte er laufen, das Tragetuch hat er aber trotzdem noch lange genossen. Mein zweites Kind, war im ersten Lebensjahr total "pflegeleicht", als zweite hatte sie es aber auch mit diesem reizenden Bruder viel leichter (er war bei ihrer Geburt 2 Jahre alt). Sie schlief bis zum 4. Monate durch (seitdem leider nicht mehr), schlief auch oft ganz alleine friedlich irgendwo ein, akzeptierte den Kinderwagen in jeder Lebenslage (obwohl ich sie immer gerne auch im Tuch getragen habe), fuhr gerne Auto (hat mein Sohn gehasst, aber wegen meiner Berufstätigkeit war ich darauf angewiesen). Dafür ist sie seit Beginn ihres zweiten Lebensjahres ein wahrer Besen. Alle haben Angst vor ihren Wutausbrüchen (zum Glück sind diese eher selten). Bis zum Einschlafen ist sie in Aktion, brabbelt und steht auch auf, schläft also nur ein, wenn ich daneben liegen bleibe und das kann dauern (schläft auch nie an der Brust ein, obwohl ich sie immer noch stille). Sie ist unglaublich liebenswert und eigentlich in sich auch sehr zufrieden, aber wehe der Vulkan bricht aus..... Mein Sohn schläft dafür völlig problemlos heute auch alleine ein, wenn er nur sein Ritual vorher hatte. Ihn habe ich übrigens 10 Monate lang in den Schlaf gestillt. Das Stillen würde ich übrigens noch nicht aufgeben. Es gibt doch auch Trost und meine beiden Kinder haben mich nie in die Brust gebissen, ich fühlte mich deswegen auch nie "angebunden", sobald sie andere Nahrung bekamen, war es auch o.k. Kopf hoch, es WIRD GANZ BESTIMMT BESSER.

Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 13:14



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Hallo, Deine Geschichte kommt mir bekannt vor (habe 3 Kinder). Die Sache mit dem Tuch kann ich nur empfehlen, aber vorsicht!, Dein Rücken wird ein wenig leiden, denn nach ein paar Stunden wird auch so ein Zwerg schwer. Wenn Deine Freunde so weit weg wohnen, solltest Du Dir in Deiner Gegend Kontakte aufbauen. Das ist mit Kindern sehr leicht. Überall gibt es Krabbelgruppen, Babymassagegruppen, Säuglingsschwimmkurse etc. Es tut wirklich gut, zu hören, dass es anderen genauso geht und vielleicht haben sie auch Tricks zu verraten. Das mit der Wohnung ist "leider" ein grosser Kompromiss, denn ich fürchte das mit der absoluten Reinlichkeit und Ordnung ist für die nächsten, naja 8? Jahre zunächst mal vorbei. Mein Tip für Dich heißt, versuche Euer beider Bedürfnisse zu kombinieren: wenn Du Dir eine Zeitschrift anschauen möchtest, mach das doch während Du Deinen Sohn stillst oder die Flasche gibst, oder gib ihm auch eine alte! Zeitung. Die Kleinen lieben das Rascheln von Zeitungspapier! Wenn Du irgendeine Arbeit im Haushalt zu Ende bringen mußt, z. B. weil sonst Dein Essen verkocht, und Dein Sohn braucht Dich, hilft das Tuch. Wenn Du ein bisschen Ordnung schaffen willst, mach das während er schläft (hat er regelmäßige Schlafzeiten am Tag?). Ich habe mich vor dem Aufräumen meistens zu meiner Tochter auf den Fußboden gelegt und habe mich eine Zeit intensiv mit ihr beschäftigt. Dann habe ich ihr gesagt, dass ich nun auch mal ein bisschen aufräumen müsste und dass sie deshalb ein wenig selber spielen soll. Das hat sie natürlich nicht verstanden, aber die Bestimmtheit in der Stimme kriegen die Kleinen mit und so hat das auch meistens funktioniert. Ausserdem habe ich darauf geachtet, dass sie immer in denselben Zimmer ist wie ich. Dass das Spielzeug nach kurzer Zeit langweilig, wird kenne ich auch. Vielleicht ist es zuviel auf einmal? Oder zu wenig ? Oder immer das gleiche? Eigentlich muss ich im nachhinein zugeben, dass die Kleinen gar kein Spielzeug brauchen, es gibt doch so viele Alltagsdinge, die sie tatsächlich für lange Zeit beschäftigen, z.B. ein Holzlöffel und ein kleiner Topf, ein Esslöffel,in dem man sich selbst sehen kann, die Zeitung, ein zu einem Ball zusammengeknülltes Stück Alupapier etc... Wenn Du das Gefühl hast, dass er durch das Zahnen Schmerzen hat, kann ich Osanit empfehlen. Das sind Homöopathische Kügelchen; das hat bei meinen Kindern immer schnell geholfen. Kopf hoch! Es wird auch wieder bessere Zeiten geben! Viele Grüsse Barbara

Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 15:41



Antwort auf: Komme nicht zurecht!! an alle Mamis!! (etwas lang)

Hallo Birgit, beim ersten Kind war ich auch dauergestresst, ich konnte nicht in Ruhe essen, abwaschen an einem Stück war unmöglich, das Haus versank im Chaos (vom Garten will ich gar nicht reden...)und ich wollte am liebsten mit meinem Kind zusammen heulen... Also erstens ist das erste Kind ein echter Schock, Du bestimmst anscheinend über nichts mehr, und fünf Minuten nur für Dich? Eher singt Dein Adventskranz *Stille Nacht*! *grins* Und zweitens hat meine Vorrednerin recht: Wenn Du jetzt schon an Deinem Haushalt verzweifelst, dann warte ab, bis Dein Sonnenschein etwas selbstständiger wird. Was ich sagen will: vergiß es einfach. Ich putze jeden Tag gegen das totale Chaos an, dass meine Zwerge fabrizieren, aber ich nehme es nicht mehr persönlich. Ich bin ganz bestimmt keine *schlechte* Mutter/Hausfrau/Ehefrau, bloss weil mein Haus nicht aufgeräumt ist. Im Gegenteil, ich bin großartig und weißt Du was? Du bist es auch! Ich erinnere mich noch an meine Schweißausbrüche, als mein erstes Kind schrie und ich dringend etwas anderes tun musste. Ich konnte nicht mit Tragetuch putzen. Also habe ich überall Decken hingelegt, das Kind draufgelegt und mit ihr geredet während ihrer Schreiorgien. Nebenbei wiederholte ich mein Mantra *Ich bin ruhig und gelassen! ICH BIN RUHIG UND GELASSEN!!!* Naja,... Also, Sarah hat im ersten Lebensjahr sehr viel und ausgiebig geschrien, in meinem Arm, auf dem Fußboden, im Kinderwagen, nachts, tagsüber, immer und ewig, und ich fühlte mich schlecht, hatte ständig ein schlechtes Gewissen, war verängstig, habe immer an die blöden Bücher über Urvertrauen, liebevolle Erziehung und den ganzen anderen S... gedacht und dachte, es bringt mich um. Aber Sarah wurde ein richtig aufgewecktes, liebevolles und fröhliches Kleinkind und sie überlebte mich! Also beschloss ich bei Nummer Zwei, dass er brüllen darf soviel er Lust hat und ich sein Verhalten nicht mehr auf mich beziehe. Diesmal war ich wirklich gelassen und vergnügt (und angestrengt auch...) aber er wurde auch ein glückliches Kind. Halte durch, auch Du lernst viel von Deimem Kind und bald willst Du noch eins... *kicher* Liebe Grüße, Sandra

Mitglied inaktiv - 04.12.2003, 15:08