Frage: Je später desto besser?

Hallo Dr. Posth, Ich habe beide Ihrer Bücher gelesen. U.a. auch, dass wenn beruftstätige Eltern zur frühen Ki-Fremdbetr. gezwungen sind, es sich nach dem Alter richtet, wo die Kinder in so einem Fall am besten aufgehoben sind. (1jährige Tageseltern, ab 2 mögl.w. in kleinen Kita-Gruppen..)Da wir auf jeden Fall Kinderbetreuung in Anspruch nehmen müssen (beide berufstätig) stellt sich uns die Frage, wann wir diesen Schritt wagen.Wir haben natürlich Angst, dass es dem Kind doch irgendwie schaden könnte u. das wollen wir auf keinen Fall. Gibt es aus entwicklungspsychologischer Sicht Studien/Ansichten,die besagen:Je später desto besser? Ich spreche damit v.a. das Alter mit 1 , 1,5 oder 2 Jahren an... Ist es weniger "riskant" ein Kind mit 2 Jahren in die Fremdbetreuung zu geben als mit 1? Oder ist es vielleicht sogar schon ein positiver Unterschied es erst mit 1,5 statt mit 1 Jahr zu tun? Wenn das so wäre, würden wir versuchen es noch ein paar Monate/ ein halbes Jahr rauszuzögern.Danke u.Gruß

Mitglied inaktiv - 07.06.2010, 10:02



Antwort auf: Je später desto besser?

Stichwort: Fremdbetreuung Hallo, um es ganz ehrlich und frei von gesellschaftspolitischen Ansprüchen zu sagen, die echte Fremdbetreuung in größeren Kindergruppe bewältigt das Kind frühestens zwischen 3 und 4 Jahren. Alles darunter, "Unter-3-jährige", benötigen eine Bezugsperzieherin, eine kleine Gruppe bis höchstens 3 oder 4 Kinder (OECD-Kriterien), die absolut kindgerechte Umgebung und eine sanfte Ablösung (s. gezielter Suchlauf). Unter-2-jährige sind am besten bei einer Tagesmutter entweder in der elterlichen Wohnung aufgehoben (Nanny-Prinzip) oder mit der Zeit auch bei der Tagesmutter, die nicht mehr als 2-3 Kinder beaufsichtigen soll. Wenn diese Kriterien beachtet werden, ist es eigentlich egal, ob Sie mit 1 1/2 oder doch erst 2 Ihr Kind in die Fremdbetreuung geben. 1-jährige Kinder oder sogar schon Säuglinge abzugeben, geht nach meiner Aufassung eigentlich nur im familiären Rahmen. Ganz selten gibt es einmal die Konstellation, dass eine Tagesmutter schon ganz früh mit in der Familie ist, und der Säugling an diese Person in der bereits Bindungsphase gewöhnt ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.06.2010