Frage: Ich muß die Frage zurückziehen :-(

Hallo Dr. Posth, leider kann ich unsere komplexe Situation hier nicht mit 400 Zeichen darstellen, und weitere Fragen möchte ich hier nicht stellen, um anderen Usern die Chance nicht zu nehmen. Schade und trotzdem Danke. Viele grüße Anja

Mitglied inaktiv - 12.12.2005, 11:27



Antwort auf: Ich muß die Frage zurückziehen :-(

Liebe Anja, leider müssen wir diese Volumenbegrenzungen setzen, denn es hat sich heraus gestellt, daß die Texte sonst in vielen Fällen extrem lang werden. Jeder hat da so seine Geschichte. Das aber hätte zur Folge, daß ich dieses Forum überhaupt nicht mehr weiter führen könnte, es sei denn, ich machte es zu meinem Hauptberuf. Was ich aus Ihrer Frage heraus höre ist, daß Sie ohne Hilfe vor Ort (z.B. Beratungsstelle füt Erziehungsfragen /kostenlos) wahrscheinlich nicht hin kommen werden. Ihre bedauernswert schwierige Situation werden Sie nicht geregelt bekommen, indem Sie in einem Internetforum eine Frage beantwortet bekommen. Dabei hebe ich hauptsächlich auf Ihre persönliche Situation ab und Ihre Aufgabe als Mutter. Sie müssen neben Ihrer Mutterrolle im Moment ja auch noch die Vaterrolle abdecken, was in sich ein Widersprich ist. Diesen Widerspruch spüren und erleben die Kinder und reagieren mit Schwierigkeiten verschiedenster Art. Auch frühe psychosomatische Störungen sind darin eingeschlossen, also z.B. Erbrechen, wenn es im Zusammenhang mit Wut und Widerstand auftritt. Gleichzeitig müssen Sie Ihre Therapie zur Behandlung der vermutlich reaktiven Depression durchführen. Das Wichtigste im Zusammenhang mit der Entwicklung Ihrer Tochter scheint mir zu sein, daß Sie einen verläßlichen Partner, ob aus der Familie oder Ihrem Freundeskreis finden, der Ihrer Tochter die Chance gibt, sich aus der primären Bindung zu Ihnen schrittweise zu lösen. Damit ist also nicht primär ein beziehungsmäßiger Partner für Sie gemeint, sondern ein Mensch, der für Ihre Tochter in gewisser Weise die Funktion des verloren gegangenen Vaters übernimmt und ihr die Loslösung ermöglicht. Dann werden sich die psychischen und psychosomatischen Probleme mit der Zeit auflösen. Viele Grüße und alles Gute

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.12.2005