Hunger in der Nacht

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Hunger in der Nacht

Guten Morgen, ich hätte eine Frage zum Stillen in der Nacht. Mein kleiner Moritz wird bald ein Jahr und wacht in der Nacht noch mindestens zweimal auf um gestillt zu werden. Momentan haben wir grad gute Nächte mit zweimal stillen, aber es war schon so, dass ich stündlich bis zweistündlich stillen mußte. Er schläft auch nur weiter, nachdem er gestillt wurde. Ich habe überall gelesen, dass es wichtig ist, dass die Kinder lernen müssen, alleine einzuschlafen, um dann auch später durchzuschlafen. Mein Kleiner schläft ohne Probleme (mittags wie abends) alleine, ohne Hilfe ein. Kann es sein, dass er nachts tatsächlich Hunger hat, oder aus reiner Gewohnheit an die Brust will? Wobei er ja weiß, wie man alleine wieder einschläft. Meiner Meinung isst er auch tagsüber nicht allzuviel. Hier sein Essensplan: 9.00 Uhr Stillen 12.00 Uhr 4-Monats Gläschen (alles andere wird verweigert) 14.30 Uhr halbe Banane 17.00 Uhr Joghurt 19.00 Uhr bißchen Brot 20.00 Uhr stillen (ohne einschlafen) Danke.

Mitglied inaktiv - 27.02.2012, 07:15

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Antwort auf: Hunger in der Nacht

Hallo, zunächst einmal ist es eine weit verbreitete Falschbehauptung, dass ein Säugling allein einschlafen müsse. Manche können das, weil sie entsprechend günstig veranlagt sind, die meisten können es aber nicht und brauchen ihre Eltern zur Einschlafbegleitung (s. gezielter Suchlauf unter Einschlafprobleme im Säuglingsalter und Schlafprobleme). Wichtig für das Durchschlafen ist eine ausreichende Sättigung am Abend, z.B. 200g Brei. Dazu kommt dann die Muttermilch beim Einschlafen (Einschlafstillen). Die Brustentwöhnung in der Nacht (s. ebenfalls gezielter Suchlauf) empfielt sich ab 10 bis 11 Monate. Da haben dann alle Säuglinge einen ausreichend großen Zuckerspeicher in der Leber, der sie über lange Zeit mit Glucose versorgen kann. Sie müssen also ein bisschen umstellen, bevor die Nächte ruhig werden. Aber vom Alter her ist Ihr Sohn dafür geeignet. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.02.2012