Unsere Kinder sind 2,5 Jahre und 9 Mon. Der Große ist ein lieber, ruhiger Kerl, auch dank zahlreicher Forumslektüre. Die Kleine ebenfalls sehr entspannt. Eifersucht hatten wir kaum, mein Mann kümmert sich viel um den Großen. Hauen und Schubsen gab es noch nie. Jetzt gehen die Besitzansprüche los: "NEIN, DAS IST MEINS!!!" Das ist wohl normal, oder? Ab wann schreitet man als Eltern am besten ein?
Und noch was: In der Vergangenheit haben wir oft gesagt, daß dieses oder jenes Geräusch für die Kleine zu laut ist, daß sie dann weint. Seit kurzem ruft unser Sohn mit Absicht laut und betont feindlich in Richtung Schwester das Fantasiewort "Pau", so als wollte er sie damit zum Weinen bringen. Das macht er vor allem, wenn er eine unausgeglichene Phase hat (Trotz). Warum macht er das? Wie sollen wir reagieren? Schimpfen, ermahnen, ruhig erklären, warum sich die Schwester erschrickt?
4 Fragen also: Besitzansprüche normal? Wann einschreiten? Warum "Pau"? Wie reagieren?
Grüße,
Lina
Mitglied inaktiv - 20.02.2006, 12:45
Antwort auf:
Geschwister (in 1000 Zeichen gepresst ;-)
Liebe Lina, Geschwister in 1000 Zeichen, das ist die Quadratur des Kreises. Was Sie jetzt erleben, sind aber völlig normale Rivalitätserscheinungen. Ihr Sohn ist der Entthronte, was er, wie alle gleichermaßen Betroffenen erst so richtig merkt, wenn das Geschwisterchen "raumgreifend" wird. So lange es noch auf Mutters Arm lebt, ist es weitgehend ungefählich, wenn die Mutter nicht darüber das ältere Kind vergißt. Da der Vater viel Einsatz zeigt, ist diese Spannung auch weitgehend abgebaut. Aber jetzt dringt das Geschwisterchen in seinen Lebensraum ein, und geht an seine Sachen. Damit rührt es an s e i n e !! Attribute. Nun wird es brenzlig, und da muß Ihr Sohn schon mal klar Stellen, wie "der Hase läuft". Dafür "bellt" er sie auch hin und wieder an und freut sich, wenn sie erschrickt. Ich glaube, wenn man als Eltern diese Zusammenhänge versteht, ist es nicht schwer, zu erkennen, wann der eigene Einsatz gefordert ist und wann nicht. Ich wähle hier zu gerne das Beispiel der Blauhelmsoladaten ind den Krisengebieten der Welt. Zugegeben die Parallele hinkt ein wenig, wie alle guten Vergleiche, aber sie erklärt die Position. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.02.2006