Frage: Geschenke machen als Bedrohung

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn ist jetzt 4 1/2 und neulich hat er in einer Geschichte (Kinderfilm) angefangen zu weinen, als eine Figur einer anderen ein wertvolles Geschenk gemacht hat. Er konnte nicht verstehen, warum die Figur sich freiwillig von dem Geschenk trennen wollte (es war eine Anerkennung fuer eine erfolgreiche Rettung). Er war nicht zu beruhigen. Er hat auch sonst Schwierigkeiten, fuer andere Kinder ein Geschenk zu kaufen, was er selber noch nicht hat, aber auch gerne haette (d.h. keine Probleme bei Sachen fuer Maedchen). Was kann das bedeuten? Was soll ich machen? Vielen Dank im voraus Michaela

Mitglied inaktiv - 12.11.2007, 10:17



Antwort auf: Geschenke machen als Bedrohung

Liebe Michaela, ein mit 4 1/2 Jahren fängt erst langsam an, die Sinn eines Geschenks zu verstehen. Bis dahin bedeutet das Schenken nutr abgeben oder sogar abgeben müssen. Offenbar war das Geschenk in dem Kinderfilm etwas ganz Besonderes für Ihren Sohn, und er empfand die Trennung von diesem Gegenstand als schmerzlichen Akt. Genauso ergeht es ihm, wenn er etwas verschenken soll, womöglich noch etwas, das er selbst noch nicht besitzt. Das will er dann doch lieber selbst behalten, weil er sich mit diesem Gegenstand vor den Anderen aufwertet (positives Attribut). Mit der Zeit werden diese Gefühle nachlassen, insb. dann, wenn Ihr Sohn es gelernt hat, mit dem, was er besitzt, zufrieden zu sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.11.2007