Frage: Frustrations-Geschrei

Hallo Dr. Posth, Aaron ist jetzt 4,5 Monate alt und in seiner körperlichen Entwicklung weit vorraus. Er kann sich schon lange drehen und übt jetzt das Krabbeln, d.h. er stellt sich auf Kniee und Hände und versucht vorwärts zu kommen. Mit den Beinchen schafft er das auch schon gut, aber die Hände kommen noch nicht mit, so daß er immer auf der Nase landet. Das frustriert ihn ungemein. Er fängt dann an zu schreien und steigert sich darin auch sehr schnell. Und man merkt ganz deutlich, daß es daran liegt, daß er nicht so kann, wie er will. Wenn man ihn dann hochnimmt, ist alles OK, aber beim nächsten mal geht es wieder von vorne los. es ist nicht so, daß er beim Schreien nur in der Ecke liegt. Er versucht es weiter und weiter. Meine Frage ist, darf/sollte man dieses Geschrei eine gewisse Zeit zulassen, oder soll ich ihn lieber gleich "erlösen"? Ich weiß, Kinder in dem Alter brauchen noch lange nicht zu krabbeln, aber er möchte soooo gerne. Meine Tochter war übrigens auch so schnell. Danke für Ihren Rat. LG Regina

Mitglied inaktiv - 17.02.2003, 08:45



Antwort auf: Frustrations-Geschrei

Liebe Regina, diese Form von Schreien muß man zum Ärger des Kindes zählen. Dieser Ärger kann sich je nach Temperament in Wut steigern. Manche Säuglinge nehmen ihr einstweiliges Unvermögen gelassen hin. Ärger ist Teil des Lebens. Er kann stimulativ wirken. Solange also kein verzweifeltes Wutgeschrei entsteht, gibt es keinen Grund, den Ärger nicht zuzulassen. Man wird von Fall zu Fall entscheiden müssen, wann man eingreift. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.02.2003