Frage: Fremdberteuung

Guten Tag Hr.Posth Habe eine Frage zur Fremdbetreuung bzw. Ihrem posting bzgl. Selbstbewusstsein vom 10.6.Ist es richtig,dass eine frühe Fremdbetreuung meinem Kind hilft ihr Selbstbew.zu entwickeln?Meine Kleine ist ein Jahr alt und ich zöger,sie abzugeben,vor allem über Nacht,da ich keine Verlustängste schüren möchte.Sie versteht es ja nicht.Wollte warten bis ich es ihr erklären kann und sie es auch möchte.(fänd es natürlich andererseits manchmal schön Zeit für mich zu haben ohne Kind) Hinzu kommt,dass sie nicht zu Grosseltern sondern "nur"zur Patentante,die sie 1 mal pro Woche sieht,könnte. Meine zweite Frage betrifft die Loslösung.Ist es normal,dass Laura abwechselnd wochenweise mich oder meinen Mann bevorzugt?Also nicht klassisch erst extreme Mama-Phase und dann Loslösung Richtung Papa.Erst hat sie mich nicht beachtet,wenn der Papa da war,dann war sie extrem Mama-anhänglich und jetzt will sie wieder nur zu ihrem Papa und weint sogar wenn sie wieder zu mir soll. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 12.06.2006, 12:41



Antwort auf: Fremdberteuung

Hallo, mit 1 jahr setzt die Phase der Loslösung erst schrittweise ein. Da ist es ganz natürlich, daß die Zuwendung zu den Eltern noch hin und her pendelt, je nachdem, welcher innere Impuls gerade im Kind vorherrscht. Mal ist es die anhänglichkeit und mal die Aufbruchstimmung. Und selbt wenn die Loslösung schon weit veran geschritten ist, setzt immer wieder einmal das Gefühl von Anhänglichkeit ein. Daß frühe Fremdbetreuung das Selbstbewußtsein fördern sollte, ist äußerst unwahrscheinlich. Es mag im Einzelfall solche Entwicklungen geben, wenn der Vater fehlt und die fremdbetreunde Person väterliche Eigenschaften übernimmt. Aber vor dem Selbstbewußtsein kommt erst einmal die gelingende Loslösung. Außerdem muß das Kind auch in der Lage sein Selbstbewußtsein aufzubauen. Dazu muß es ein eigenständiges Selbst empfinden und erleben können. Das kommt nachweislich erst mit etwas 1 1/2 Jahren (Reaktion vor dem Spiegelbild, s. mein Langtext, Teil 3). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.06.2006