Frage: Frage

Hallo, unsere Tochter ist jetzt 14Monate alt. U.a. auch durch Sie haben wir uns entschlossen, sie erst mit 24Monaten in die Kita zu geben. Nun bin ich, die Mama, noch ein weiteres Jahr zu Haus und betreue unsere Kleine (+4x proWo.Eltern-Kind-Café). Vater-Kind-Bez.=1A. Sie sehen sich allerdings nur in der Woche am Morgen für 1-2Stunden und Abends an drei Tagen in der Woche und am Wochende komplett. Bis jetzt hat mein Freund unserer Tochter nie Tschüß gesagt, denn bei einem Test gab es ein riesiges Geschrei, allerdings konnte ich sie beruhigen. Mein Freund fragt sich nun, ob es nicht besser sei, ihr Morgens Tschüß zu sagen. Ich hingegen bin nicht der Meinung, da sie noch kein räumliches und zeitliches Verständnis hat und ich ihr auch noch nicht erklären kann, dass Papa arbeitet aber wiederkommt. Ich möchte ihr den morgendlichen Trennungsschmerz + Weinen ersparen. U.a. deshalb bin ich ja extra noch ein Jahr zu Haus geblieben. Wie sehen Sie das? Besten Dank

Mitglied inaktiv - 27.09.2010, 09:54



Antwort auf: Frage

Hallo, das Problem des Verabschiedens bei den Kleinkindern bis gut 2 Jahre ist die Unmöglichkeit einer Vorstellung, dass der Weggehende nur in einen anderen Zusammenhang geht, aber sicher wiederkommt. Das Kind erlebt nur den "Verlustanteil" und kann ihn geistig-kognitiv nicht relativieren. Also wehrt es sich, weil etwas gegen seine Willen stattfindet. Kinder können Verluste überhaupt nicht ertragen. Daher empfehle ich immer statt des Abschiedsrituals das Wiederkommensritual oder Begrüßungsritual zu zelebrieren. Wenn man fort ist und weiß sein Kind bei einer Bezugsperson absolut abgesichert, dann kann ja nichts passieren. Versuchen sie Ihren Mann davon zu überzeugen. Bei älteren Kindern ist das ja dann anders. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.09.2010