Frage: frage

Hallo, meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt. Sie schläft momentan bei uns im Bett. Mittags und auch nachts. In ihrem Bett in ihrem Zimmer hat sie immer angefangen zu schreien. Wir lassen sie nicht schreien und begleiten sie auch in den Schlaf. Ich darf mir ständig anhören das sie sich das ja so angewöhnt und nie wieder aus unserem Bett raus will. Zum anderen wollte ich gerne mal wissen ab wann Kinder verstehen wenn Papa morgens geht das er abends wieder kommt oder gleich oder wie auch immer. Meine Tochter weint immer fürchterlich. Ich versuche sie aber auch immer abzulenken. bekannte deren kinder gleichalt sind meinen ihre kinder würden das schon verstehen. Vielen dank Pinski

Mitglied inaktiv - 28.04.2008, 16:05



Antwort auf: frage

Hallo, es ist vollkommen richtig, wie Sie handeln. Ihre Tochter erfährt mit ihren 16 Monaten gerade, dass sie eine von Ihnen als primärer Bezugsperson vollkommen getrennte Person ist. Das macht ihr vorübergehend Angst und lässt sie noch einmal anhänglich werden. Tatsä#chlich befindet sie sich in der Phase der Loslösung. Da ist der Vater die zentrale Person, weil er für die Loslösung steht (s. gezielter Suchlauf und Langtext, Teil 3). Das Bewusstsein, im elterlichen Bett und Zimmer (was genügte) zu schlafen, gibt ihr Urvertrauen und lässt sie ruhig schlafen. Zwischen 3 und 4 Jahren machen die Kinder einen wichtigen Bewusstseinschub durch, der dazu führt, dass sie jetzt lieber eine eigene Ecke in der Wohnung haben, wo auch ihr eigenes Bett steht. Dieser Ort ist ihnen dann so vertraut, dass sie bereitwillig und gerne dort schlafen wollen. Kuscheltiere und persönliche Besitztümer sollen dann das Bett säumen. Ein liebevolles Einschlafritual sorgt für das entspannte Einschlafen. Wann der morgens das Haus verlassende Vater wieder zurückkommt, ist zeitlich für Kleinkinder nicht zu erfassen. Sie verstehen nur langsam, dass er überhaupt wiederkommt. Daher ihre Angst am Morgen beim Abschied. Denn sollte man aber besser so beiläufig und unaufgeregt wie möglich vollziehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.05.2008