Frage: Er ist zu ruhig...

Hallo..diesmal wende ich mich an sie mit einer Frage betreffend meines Kleinstem (1,5 Jahre).Zu hause ist er soweit eigentlich ganz "gut drauf" schnattert viel und ist auch sonst recht mobil.Er brabbelt zwar noch in seiner sprache bis auf ca. 10 wörter die verständlich sind.Sobald wir aber besuch bekommen oder irgentwo hingehen sitzt er nur still da verzieht keine Miene und kein ton kommt raus.Er kennt die Leute wo wir hingehen oder die zu uns kommen aber bisher haben sie ihn noch nicht so erlebt wie wir ihn kennen. wenn ich meinen grossen (4j.) in den Kindergarten bringe nehme ich den kleien immer mit und die erzieher fragen auch schon immer..."na der is ja ganz ruhig" Ich erzähle allen immr was er schon für Fortschritte macht und was er denn schon sagen kann.Aber so richtig glauben tut es mir niemand da er ja halt NIX sagt und macht.Haben sie eine ahnung warum er das macht? Wie kann ich oder auch die anderen ihn animieren ? hoffe auf Antwort danke gruss

Mitglied inaktiv - 05.12.2005, 09:50



Antwort auf: Er ist zu ruhig...

Hallo, um Ihnen Ihre Frage einigermaßen erschöpfend beantworten zu können, müßte ich sehr viel mehr über Sie und Ihre Familie wissen. Ich kann also nur vermuten, oder ganz allgemein ableiten. Mit 1 1/2 Jahren befinden sich die Kleinkinder in der absoluten Abnabelungsphase. D.h. nachdem sie körperlich schon gut 1 Jahr geboren sind, erfolgt nun auch die endgültige seelische Geburt, in dem sich das eigene Selbst aus der mütterlichen Verbundenheit löst. Eine ganze Menge Kinder erleben diese zweite Abnabelung als belastend und zeigen wieder vermehrte Fremdenängste. Außerdem beginnen sie nun die Loslösungseffekte deutlicher bemerkbar zu machen. D.h. die Mutter ist nicht mehr die wichtigste Person, sondern es muß eine andere Person her, der Vater, um das Kind auf den Weg in die Selbstständigkeit zu bringen. Hapert es dabei, zeigen Kinder je nach Charakteranlage neben aggressiv erscheinendem Widerstand auch regressive Elemente mit sozialer Scheu. Also Erklärungen für das Verhalten Ihres Sohnes gibt es schon. Was im Einzelnen zutrifft, läßt sich ohne weitere Kenntnisse nicht sagen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.12.2005